Kröten: Sicher zum Laichplatz

Nabu schützt die Kröten auf ihrer Wanderung.

Grefrath. Sobald der Frühling anklopft, bietet sich vielen in der Dämmerung ein erstaunlicher Anblick: Zahlreiche Amphibien verlassen ihre Überwinterungs-Plätze und machen sich auf den Weg in sichere Gewässer, um dort zu laichen. Doch jedes Jahr schaffen es viele Kröten nicht, ihr Ziel zu erreichen. Um zu ihrem Laichgewässer zu gelangen, müssen sie meist stark befahrene Straßen überqueren.

An der Grasheider Straße wurden dafür bereits vor einigen Jahren dauerhafte Krötentunnel errichtet, durch die die Kröten gefahrlos auf die andere Straßenseite gelangen können. Doch an der K12, der Ostumgehung zwischen Grefrath und Mülhausen, gibt es eine solche Anlage nicht. Im vergangenen Jahr hatte der Vinkrather Heinz Biederbick gemeinsam mit dem Nabu und dem Kreis Viersen eine Aktion zum Krötenschutz an dieser Stelle ins Leben gerufen. Ein Zaun und ins Erdreich eingelassene Eimer, die zweimal täglich geleert wurden, konnten viele Kröten retten. Doch in diesem Frühling ist eine solche Aktion nicht möglich.

Um die Tiere trotzdem zu schützen, hilft nur eines: „Man sollte das Auto abends Zuhause lassen“, sagt Monika Deventer vom Amphibienschutz des Nabus im Kreis Viersen. Den meisten Kröten werden jedoch nicht die Autoreifen zum Verhängnis. „Wenn man mit hoher Geschwindigkeit an den Kröten vorbeifährt, sterben sie durch den Luftdruck und den dadurch entstehenden Sog“, weiß Rolf Brandt vom Nabu in Grefrath.

Ab etwa neun bis 11 Grad und bei feuchtem Wetter geht es los. Dann wandern die Kröten bis Ende April. Besonders in der Dämmerung und Nachts sollten Autofahrer in betroffenen Gebieten langsam fahren oder auf das Fahrrad umsteigen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, gibt es in Vinkrath sogar Straßensperrungen: Weil alle Jahre wieder die Kröten wandern, ist ein Teilbereich der Straße An der Paas (vom Stenderweg bis Im Ketel) für gewisse Zeiten „dicht“. In diesem Frühjahr senken sich die dort installierten Schranken zwischen dem 2. März und Ende April. Es gibt eine Umleitung.

Die Sperrung zum Amphibienschutz, um den sich eine Anwohner-Familie kümmert, wird sich auf die Nachtstunden beschränken. Sie beginnt mit Anbruch der Dunkelheit (18 Uhr, nach der Zeitumstellung 19 Uhr), und endet um 7 Uhr. lik/bos

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