Grefrath Kita unterwegs: Fliegen ohne abzuheben

Der LSV Grenzland hatte zum ersten Sportabzeichen dieser Art für Kinder eingeladen.

Grefrath: Kita unterwegs: Fliegen ohne abzuheben
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Zwölf Kinderaugen betrachten neugierig die lange Spur aus Planken, der sich zwei Reifen, etliche farbige Teppichfliesen und ein ganzer Schwung von Pylonen anschließt. „Ihr seid jetzt quasi ein Flugzeug, das ein anderes Flugzeug im Schlepptau hat, so ist das beim Segelfliegen nämlich auch.“ So beginnt Max Waldow von der Jugendgruppe des Luftsportverein (LSV) Grenzland seine Erklärung. Kindgerecht beschreibt er, wie ein Segelflieger in die Luft kommt.

Jede Menge Bewegung, Spiel und Spaß ist für die insgesamt knapp 40 Kinder der Grefrather Kita Villa Kunterbunt auf dem Niershorst-Gelände des LSV Grenzland angesagt. Der Verein hat zum ersten Kindersportabzeichen (Kibaz) Luftsport eingeladen.

Es ist eine ganz besondere Premiere, denn es handelt sich um das erste Kibaz im Bereich Luftsport, das in ganz NRW ausgerichtet wird. „Der LSV hat eine sehr aktive Jugendabteilung und hatte unter anderem schon mit der Kita Villa Kunterbunt Kontakt. Die Kita-Kinder besichtigen den Flugplatz bereits. Das alles hat für uns den Ausschlag gegeben, die Premiere des neuen Angebotes Kibaz Luftsport auf dem Niershorst mit dem LSV durchzuführen“, erklärt Nina Heithausen vom Aeroclub NRW und Referentin von „NRW bewegt seine Kinder“.

Es geht los: Stella ist der erste Flieger, der Liska per Seil im Schlepptau hat und in den Parcours startet. „Immer daran denken, du führst Liska“, erinnert Maike van der Stam, die die sechs Kita-Kinder betreut. Ein Nicken von Stella — und es geht los. Hintereinander das Seil haltend balancieren die beiden über die Planken, hüpfen durch die Reifen, springen von Fliese zu Fliese und laufen im Slalom durch die Pylone.

Ein dickes Lob von van der Stam und Waldow, dann brummt auch schon das Team Albin und Lina los. Die beiden meistern den Parcours ebenso gut, wenngleich der Slalom ruhiger angegangen wird. Lautes Lachen ist von der Station nebenan zu hören. Dort ist die Flugreise gestartet. Mit ausgebreiteten Armen düsen mehre drei- bis fünfjährige Kinder um die ausgelegten Teppichfliesen. Immer, wenn die Musik ausgeht, gilt es zu landen — und zwar punktgenau auf einer der Fliesen.

Mit dem Kibaz soll generell die Freude an Bewegung, Spiel und Sport geweckt werden. Das Programm als solches steht den verschiedenen Sportverbänden zur Verfügung, wobei sie dieses auf ihre spezielle Sportart individuell zuschneiden. Im Bereich Luftsport ist auf diesem Weg ein Angebot mit zehn verschiedenen Stationen entstanden, die alle Bezug zur Fliegerei nehmen. „Wir haben die verschiedenen Stationen bei uns mit Mitgliedern unserer Jugendgruppe besetzt, die die Kinder durch die jeweilige Aufgabe führen“, sagt Daniel Mrasek vom LSV Grenzland.

Auf dem Niershorst sind indes Pauline, Roman, Lotta, Steffie, Mattis und Lars mit dem Bau eines Towers aus großen Legosteinen beschäftigt, während Florian, Nikol Zoe, Jaden, Vincent, Haylia und Klara gemeinsam mit Timo Michalak von der Jugendgruppe Papierflieger basteln.

Ob Etappenfliegen oder Flugzeug packen - jede Station hält eine andere Überraschung parat, die spielerisch Bewegung, Konzentration und soziale Kompetenz fördert. Das Highlight für alle sieben Gruppen ist aber die Station sieben. Hier kann sich nämlich jeder einmal wie ein Pilot fühlen. Dominik Sauels hebt so gerade Milo in das Ultraleichtflugzeug hinein. Die Begeisterung ist Milo auf der ganzen Linie anzusehen. Er strahlt Dieter Sauels an, der von jedem der Jung-Piloten ein Foto zur Erinnerung an den spannenden Tag macht.

Info

Das Kindersportabzeichen gibt es seit April 2014. Die Sportjugend NRW entwickelte das Angebot, mit dessen Hilfe Kinder im Alter von drei bis sechs Jahre für Bewegung, Spiel und Sport begeistert werden sollen. Der Aeroclub NRW hat das Projekt fachsportspezifisch für den Luftsport weiterentwickelt.

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