Grefrath Kfd — ein Netz, das Frauen trägt

Die Katholische Frauengemeinschaft Grefrath anlässlich ihres 125. Geburtstages ins und ans Werbemobil eingeladen.

Grefrath: Kfd — ein Netz, das Frauen trägt
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Die Liegestühle mit den roten, an ein Netz erinnernden Bespannungen im Schatten der Pfarrkirche waren am Sonntag ein Hingucker, und das sollte auch so sein: „Häng’ dich rein ins Netz, das Frauen trägt“, lautete das Motto der Werbeaktion der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Grefrath.

Sie griffen auf das Werbemobil zurück, das überregional abgerufen werden kann. Der Kleintransporter steckte voller Info- und Werbematerial. Gelockt wurde aber nicht nur mit Argumenten, sondern auch mit leckeren, alkoholfreien Longdrinks.

Christine Roelvink ist seit mehr als zwölf Jahren kfd-Vorsitzende. Im nächsten Jahr wird sie 70 Jahre alt und möchte das Amt eigentlich in jüngere Hände abgeben. Aber es ist schwer, Nachwuchs zu finden. Eine Ausnahme: Die Theatergruppe mit Frauen um die 40 Jahre — die aber überwiegend berufstätig sind und ein Engagement im Vorstand bislang abgelehnt haben.

Die Gemeinschaft, die ursprünglich einmal „Mütterverein“ geheißen hatte, ist ganz schön geschrumpft. Die Vorsitzende macht das an zwei Zahlen fest: „Wir haben derzeit rund 260 Mitglieder. In unserer 125-jährigen Geschichte gab es schon Zeiten mit über 500 Mitgliedern.“ „Neu ist, dass wir zwar nach wie vor, aber nicht nur jüngere Mitglieder suchen“, erklärt die 2. Vorsitzende Marianne Schürmann (64) die neue Strategie.

Was die Frauen von einer Mitgliedschaft haben? Nun, da sind zum Einen die vielen Veranstaltungen, die dem geselligen Miteinander dienen wie Fahrradtouren, Ausflüge — in diesem Jahr geht es zum Adventsmarkt nach Hattingen — und Feiern. Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, bekommt regelmäßig von einer Betreuerin Besuch.

Zum geselligen Aspekt kommt der politische: Dass die kfd-Mitglieder auch auf die Politik einwirken, wurde schon bei einem kurze Blick auf die Flyer deutlich mit Titeln wie diesem: „Beim Shoppen die Welt retten? Die Grenzen des nachhaltigen Konsums.“ Die Vorsitzende gibt Beispiele für die Einmischung der Frauen: „Wir haben Unterschriften gesammelt für die Mütterrente und sind dagegen, dass geschiedene Wiederverheiratete von der Kommunion ausgeschlossen werden.“ Die Frauen werden von den beiden großen Parteien zu den Neujahrsempfängen geladen, sie engagieren sich in der Flüchtlingsarbeit und haben einen direkten Draht zum Bürgermeister.

Aktuell sind die kfd-Frauen, die seit einigen Jahren auch evangelische Mitglieder aufnehmen, auf Wachstumskurs: „Wir haben im ersten Halbjahr unseres Jubiläumsjahres — uns gibt es jetzt seit 125 Jahren - elf neue Mitglieder hinzugewinnen können“, freut sich Christine Roelvink. In dem großen, roten Netz wurde dieser Zuwachs durch elf Sterne symbolisiert.

Sterne auf dem Pflaster führte zu dem Stand mit den Longdrinks, die Helga Holzschuh und Ingrid Heitzer mixten. Christel Prüne hatte Kekse mit dem kfd-Logo gebacken.

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