Grefrath Jagdgesetz: Kritik ebbt nicht ab

Die Kreisjäger trafen sich in Grefrath. Sie halten am Widerstand gegen die neuen Auflagen fest.

Grefrath: Jagdgesetz: Kritik ebbt nicht ab
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath/Kreis Viersen. Eine sehr harmonische Mitgliederversammlung erlebten die gut 150 Mitglieder der Kreisjägerschaft Viersen am Montagabend im Saal „Zum Nordkanal“ in Anwesenheit des Vizepräsidenten des Landesjagdverbandes NRW, Georg Kurella aus Köln. Doch auch zahlreiche Landes- und Kommunalpolitiker sowie Landrat Coenen waren der Einladung gefolgt. Die Veranstaltung wurde mit einem musikalischen Beitrag der Jagdhornbläser eröffnet.

Coenen lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Kreisjägerschaft und dem Kreis Viersen. Er unterstrich, dass der Schutz des Waldes „ein wichtiges Anliegen des Kreises“ sei.

Mit Kritik am novellierten Landesjagdgesetz NRW sparten weder Georg Kurella noch Heiner Prießen, wiedergewählter Kreisvorsitzender aus dem Hegering Kempen. Prießen machte deutlich, dass sich die Jäger auch in Zukunft aktiv dafür einsetzten werden, dass „mehr Sachverstand eingesetzt wird“ beim Landesjagdgesetz. Man sei immer weiter in der Ausübung des Jagdrechts eingeschränkt worden. Als Prießen deutlich machte, dass die Jagdzeiten ausgedehnt werden müssten, erhielt er von der Versammlung spontanen Beifall. Er riet ferner dazu, dass die Jäger in den Revieren „mit den Landwirten das Gespräch suchen sollten“.

Georg Kurella (Köln) machte mehrfach mit Nachdruck deutlich, dass die Jäger im Land NRW niemals aufgeben würden. Sie fordern weiter ein ideologiefreies und praxisgerechtes Jagdgesetz. Er übte mehrfach Kritik an der rot-grünen Landesregierung. Ein dickes Lob gab es aus von Kurella für die „bestens organisierte Kreisjägerschaft Viersen“.

Geschäftsstellenleiter Hermann-Josef Steger aus Viersen ließ die Versammlung wissen, dass der Mitgliederbestand erstmals seit fast drei Jahrzehnten unter die Zahl 1200 gesunken ist. 1194 Mitglieder hatte die Kreisjägerschaft am 31. Dezember 2016.

Derzeit läuft die Prüfung für die neuen Jäger, die sich seit Herbst letzten Jahres auf die Prüfung in 170 Unterrichtsstunden vorbereitet haben. Die schriftliche Prüfung haben alle Probanden bereits bestanden.

Die Kreisjägerschaft hat für die „Rollende Waldschule“, die in Grefrath beheimatet ist und jetzt von Heinz van den Brock (Willich) betreut wird, eine neue Zugmaschine angeschafft, einen gebrauchten VW-Crafter.

Die neue Obfrau der Jägerinnen ist Karin Schneller aus Tönisvorst, die nach 20 Jahren Doris Ohlenforst aus Viersen ablöste. Der Obmann für das Jagdgebrauchshundewesen, Paul Theelen aus Nettetal, nahm nach 28 Jahren Abschied. Ein Nachfolger wird noch gewählt. Steger ist auch Schatzmeister der Kreisjägerschaft. Er erläuterte die Jahresrechnung 2016 — die Ausgaben waren höher, als die Einnahmen — und stellte die Haushaltsplanung 2017 vor. Die Jägerschaft ist nach wie vor finanziell gut aufgestellt. Nach dem ausführlichen Bericht von Kassenprüfer Heinz Optendrenk (Grefrath) wurden Steger und der gesamte Vorstand einstimmig entlastet.

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