Irische Landfahrer am Sportplatz

Mit sechs Wohnwagen steht eine Gruppe am Parkplatz Auf dem Heidefeld.

Irische Landfahrer am Sportplatz
Foto: Lübke

Grefrath. Die gute Nachricht: Die Landfahrer, die zurzeit auf dem Parkplatz am Sportplatz Am Heidefeld in der Nähe des Eisstadions stehen, wollen am Freitag weiter ziehen. Das haben sie zumindest Norbert Franken versprochen. Der Leiter des Grefrather Ordnungsamtes hat bereits am Montagmorgen die Gruppe vom Campingplatz Waldfrieden in Vinkrath des Platzes verwiesen. „Doch die Landfahrer, die aus Irland oder England kommen, sind nur einen Kilometer weiter gefahren“, sagte Franken am Dienstag auf WZ-Nachfrage.

Irische Landfahrer am Sportplatz
Foto: Kurt Lübke

Mit einer Hand voll Polizisten und einem Abschleppwagen ist Franken am Montag nach Vinkrath gefahren und hat den Landfahrern mit Zwangsmaßnahmen gedroht. Daraufhin seien die Leute mit ihren Wohnwagen weiter gefahren, aber eben nur bis zum Sportplatz in Grefrath.

„Um 11 Uhr habe ich dann Anrufe erhalten, dass sich die Landfahrer dort aufhalten würden.“ Also sei er erneut bei den Leuten vorbeigefahren. „Ich habe ihnen wiederrum mit Zwangsmaßnahmen gedroht. Daraufhin haben sie mir versprochen, dass sie Freitag abziehen werden.“ Am Mittwoch will der Ordnungsamtsleiter erneut zum Sportplatz fahren und die Leute an ihr Versprechen erinnern.

Sollte die Zusage nicht eingehalten werden, will Franken erneut mit Unterstützung der Polizei aktiv werden. „Wir werden dann auch wieder einen Abschleppdienst dabei haben. Das wirkt, denn wir können als Gemeinde die Wohnwagen abschleppen lassen. Eine Gemeinde hat da andere Möglichkeiten als ein Privatmann“, so Franken. Die müssten eine richterliche Verfügung haben.

Irische oder englische Landfahrer waren nicht zum ersten Mal in Grefrath. Bereits vor drei Monaten hat Franken eine größere Gruppe am Campingplatz in Vinkrath des Platzes verwiesen. Zunächst habe man vermutet, dass eine Beziehung zwischen englischen Dauercampern auf dem Platz und den Neuankömmlingen bestanden habe. Aber dem sei nicht so gewesen. Die Dauercamper seien laut Betreiber häufiger da, bezahlten ihren Aufenthalt und seien unauffällig.

Sogenannte Landfahrer hatten bereits im vergangenen Oktober für Aufmerksamkeit gesorgt. In Mönchengladbach hatten irische Landfahrer, die zuvor in Wegberg gewesen waren, fast einen Monat lang illegal auf einem Grundstück der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) kampiert. Bis der Gerichtsvollzieher tätig wurde. Er kam in Begleitung einer Einsatzhundertschaft der Polizei. Das Lager mit 30 Wohnwagen und rund 60 Personen wurde zwangsgeräumt. Die Bima hatte diese Maßnahme erwirkt.

Mitte November tauchten dann Landfahrer in Kempen auf. Und zwar auf einem Parkplatz am Self-Markt, der dem Kempener Unternehmen Kanders Immobilien gehört. Die Polizei nahm in einer großen Aktion die Personalien der Leute auf. Dabei wurde festgestellt, dass auch Staatsangehörige Großbritanniens und Osteuropäer dabei waren. Nach sechs Tagen verließen die mehr als 30 Menschen mit ihren Gefährten freiwillig des Areal — wohl um einer Räumung durch die Polizei zuvorzukommen.

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