Internet-Kompetenz spielerisch erlernen

Das Stück „In sein, out sein, ich sein“ belegte Platz drei beim WZ-Schulpreis 2013. Das Thema ist Sicherheit im Internet. Ein Polizist gibt Tipps für gefahrloses Surfen.

Grefrath. Dilan schaut mit Laura auf den Laptop. Sie chatten mit einem Fremden, der sich „die 3Bs“ nennt. „Komischer Name“, findet Dilan.

Aber Laura findet, es ist nichts dabei, die Adresse zu verraten. Und Dilan tippt. Kurz darauf klingelt es und ein wenig charmantes Trio steht vor der Tür und brüllt: „Lass’ uns rein.“

Die Szene ist ein Teil des Theaterstücks zum Projekt „In sein, out sein, ich sein“ zur Medienkompetenz und zum sicheren Umgang mit dem Internet. Damit hat die Schule an der Dorenburg den dritten Platz beim WZ-Schulpreis 2013 für die Sekundarstufe I belegt.

Zum Abschluss des Projektes haben zehn Schüler der Jahrgangsstufe sechs das selbst entwickelte Stück vor Mitschülern aufgeführt. Neun Regeln haben die Jungen und Mädchen erarbeitet und dazu Szenen entwickelt. Die wichtigste Regel: Verrate nie deine Adresse.

Den Schülern hat das Projekt unheimlich Spaß gemacht. „Wir haben erst einmal ein paar Übungen zum Theaterspielen gemacht. Nicht lachen oder nicht den Rücken zum Publikum drehen“, erzählt Edgar (12).

Dann sollten sich die Schüler Notizen machen, was ihnen rund um das Thema Mediennutzung so begegnet. Daraus entstanden dann die Szenen. Zusammen mit den Schauspielern Andreas Peckelsen und Katiuska Nunez Lopez haben sie das Stück erarbeitet.

Die Schüler spielen die Szenen engagiert, mit nur wenigen Requisiten. Das Publikum kichert hin und wieder. Als Edgar auf der Bühne Ärger mit seinem Vater bekommt, weil er auf Ballerspiele abfährt, will ein junger Zuschauer nachher wissen: „Was für ein Ballerspiel hast du denn gespielt?“

„Wir wollen mit Witz und Humor an die Sache rangehen“, sagt Andreas Peckelsen. Den Schauspielern ist wichtig, dass die Texte echt wirken. Und das funktioniert.

Ernst wird es nach dem Stück. Denn Harald Lamers, bei der Polizei Viersen unter anderem zuständig für den Jugendschutz, haut den Schülern einige harte Wahrheiten zum Thema Internet um die Ohren. „Ihr seid alle leichtsinnig“, sagt er den Schülern. Denn zu oft siegt die Neugier über die Vernunft.

Er warnt vor Straftaten im Internet. Denn auch wenn man unter 14 Jahren noch nicht strafrechtlich verantwortlich ist, so kann man dennoch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt werden. Auch für potenzielle Opfer hat Lamers Tipps. Drohungen oder Beleidigungen in Chats ausdrucken und Tagebuch führen. „Wir empfehlen in solchen Fällen, Anzeige zu erstatten“, so der Polizist.

„Einige Schüler sind noch sehr unbedarft. Andere haben wenig Erfahrung“, hat Schulsozialarbeiterin Vera Korb-Ciesla festgestellt. Aber neue Medien nutzen die meisten. Das hat eine Fragebogen-Aktion unter den Schülern gezeigt. Auch wurde deutlich, dass Mädchen mehr in sozialen Netzwerken unterwegs sind und Jungen mehr spielen.

Die Projektteilnehmer haben einiges gelernt. Und Carmen findet: „Handy und Computer sind doch nicht so wichtig.“ Die letzte Regel des Stücks lautet: „Mach mal ‘ne Pause von Handy, Computer und Co.“

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