Hä? Bier wat? Beer Pong!

Ein Geschicklichkeits- und Trinkspiel aus den USA sorgt derzeit in Grefrath für Aufsehen.

Hä? Bier wat? Beer Pong!
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Es gibt Menschen, die sammeln Briefmarken. Andere wiederum treiben in ihrer Freizeit Sport, gehen zum Beispiel nach Feierabend eine Runde Joggen. Wieder andere entspannen bei einem guten Buch. Und Max Schindler, Mario Gerber sowie Arne Zirkler aus Grefrath werfen Tischtennisbälle auf halbgefüllte Bierbecher. Was zunächst komisch und nicht wirklich spannend klingt, ist derzeit ein absolutes Trend-Hobby: Beer Pong. Hä? Bier wat? Beer Pong!

Hä? Bier wat? Beer Pong!
Foto: Andreas Bischof

Das Internetlexikon Wikipedia bezeichnet Beer Pong als Trink- und Geschicklichkeitsspiel. Diese Bezeichnung trifft es eigentlich ganz gut. Zweierteams stehen sich an einem Tisch gegenüber. Auf jeder Seite stehen sechs Becher in Pyramidenform. In jedem befinden sich 0,1 Liter Bier. Und dann werfen die Kontrahenten abwechselnd mit Tischtennisbällen — mit dem Ziel, die Kugel in einem der Becher zu versenken. So viel zur Geschicklichkeit. Und nun zum Trinken: Wenn ein Ping-Pong-Ball im Bier gelandet ist, muss dieses vom „getroffenen“ Team geleert werden. Der leere Becher wird vom Tisch genommen. Die Mannschaft, die zuerst alle gegnerischen Becher getroffen hat, gewinnt.

Hä? Bier wat? Beer Pong!
Foto: Max Schindler

„Klar, da wird das eine oder andere Bierchen getrunken. Aber bei uns geht’s um den Spaß und auch um sportlichen Ehrgeiz. Das ist keine Sauferei“, sagt Mario Gerber. Nahezu jedes Wochenende trifft man sich im Freundeskreis Schindler-Gerber-Zirkler zu einer oder mehrerer Runden Beer Pong. Und sogar Turniere stehen in den Kalendern der Trink- und Geschicklichkeitssportler. Die Grefrather Crew richtete am Karnevalssamstag ihr erstes eigenes Turnier in den Hinsbeck-Glabbacher Bayernstuben. Das Projekt war so erfolgreich, dass es am 19. August eine Neuauflage gibt. Diesmal hoffen die Veranstalter auf noch mehr Teams als es beim Karnevalsturnier waren. Da waren es 65. „Das sieht auch ganz gut aus“, sagt Gerber mit Blick auf die Anmeldungen.

Beim Turnier in einem Zelt an der Glabbacher Bayernstube werden die Becher auf gewöhnlichen Biertischen platziert, wie man sie von Partys kennt. Inzwischen kann man aber Beer-Pong-Tische kaufen. Beleuchtete Becher, Lichterketten — alle möglichen Gags werden in die Tische eingebaut und vermarktet. Die Grefrather Gruppe ist sogar selbst aktiv und baut dann und wann eigene Tische. „Das macht einfach Spaß. Es ist witzig“, sagt Max Schindler.

Der Grefrather, der auch echten Sport betreibt — er ist Torwart in der Ersten Handballmannschaft der Turnerschaft —, hat festgestellt, dass Beer Pong auch trainiert werden kann: „Klar, wir sind mit dem vielen Spielen auch besser geworden.“ Einen wirklichen Tipp, wie man den Tischtennisball am besten im Becher unterbringt, haben die Grefrather nicht. Übung mache den Meister.

Wobei Mario Gerber schon an einen Trick aus der Szene glaubt. In der ursprünglichen Version wird Beer Pong mit speziellen Bechern gespielt. Und zwar mit den roten, undurchsichtigen Behältnissen, die man aus US-amerikanischen College-Filmen kennt. Diese Becher werden inzwischen auch in deutschen Geschäften als Beer-Pong-Becher verkauft. Und nun zum Trick: „Diese Becher haben am oberen Rand leichte Kerben. Viele Spieler sagen, dass man auf diese zielen sollte. Dann würde der Ball in den Becher fallen“, sagt Gerber.

Diese Taktik wird beim Turnier übrigens nicht helfen. In Glabbach wird auf durchsichtige Becher gespielt. Unter anderem deshalb, weil eine Biermarke als Sponsor zur Verfügung steht. Mit diesem haben die Jungs einen „guten Preis“ vereinbart. Denn an so einem Turniertag gehen schon einige Behälter mit Gerstensaft über die Theke. Beim Karnevalsturnier seien etwa 420 Liter ausgeschenkt worden.

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich noch für den Grefrather Beer-Pong-Cup anmelden. Los geht es am Samstag, 19. August, um 12 Uhr. Die Teilnahme kostet pro Zweier-Team 40 Euro. Als erster Preis winkt ein speziell angefertigter Spieltisch. Zudem gibt es Sportttaschen und Zippo-Feuerzeuge des Sponsors. Alle weiteren Infos auf einer Facebook-Seite unter:

fb.com/niederrheinbeerpong

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