Grefrath Grefrather baut Haus in der Südsee

Der 20-jährige Robert Frehen leistet Freiwilligenarbeit auf den Fidschi-Inseln. Jetzt hat er den Neubau eines Familienhauses organisiert.

Grefrath/Levuka. Hellblaues Meerwasser, bunte Fische und Hotels an weiten Sandstränden: Das ist das Bild, welches Touristen vom Südsee-Inselstaat Fidschi vorzugsweise präsentiert wird. „Für viele Einwohner ist der Alltag aber weit weniger paradiesisch. Familie Bolaitomana lebt mit fünf Kindern notgedrungen in Zelten einer Hilfsorganisation, seit ihr Haus im Frühjahr durch den Tropensturm ,Winston’ zerstört worden ist“, berichtet Robert Frehen. Der 20-Jährige aus Grefrath engagiert sich auf den Inseln im Rahmen eines Freiwilligenprogrammes der Organisation „Green Lion“. Nun hat er der Familie den Neubau eines Hauses ermöglicht.

Robert Frehen, Freiwilliger auf den Fidschi-Inseln

„Die Planungen sind auf Fidschi selbst entstanden“, berichtet Frehen. Mit der Absicht, möglichst viel Abstand vom gewohnten Alltag in Deutschland nehmen zu können, war er im September im Anschluss an sein Abitur an der Gesamtschule Breyell in die Südsee aufgebrochen. Für seine ersten Aufgaben, darunter das Herstellen von Beton für den Ausbau eines Kindergartens, pendelte er zwischen der Hauptstadt Suva und der Stadt Levuka auf der fidschianischen Insel Ovalau. Auf letzterer lernte er bei einer Feier Familie Bolaitomana kennen. Ihre Geschichte bewegte ihn dazu, gemeinsam mit zwei Mitbewohnern die Möglichkeiten seines Auslandsaufenthaltes voll auszuschöpfen und mit Unterstützung von „Green Lion“ den Neubau in die Wege zu leiten.

„Zuerst wollten wir ihr altes Haus wieder aufbauen, da es in seinen Grundelementen noch bestand“, erklärt der Grefrather. „Weil es sehr nah am Meer lag, wo die Gefahr von Überschwemmungen groß ist, haben wir uns aber dazu entschlossen, ein neues Haus erhöht und rund 400 Meter entfernt zu errichten.“ Dafür hat er eine Fundraising-Aktion im Internet gestartet, mit der er einen Erlös von 2600 Euro erzielte.

Frehen plante Arbeitsabläufe, besorgte Baumaterialien, hieß die Trucker-Fahrer mit den Materialien willkommen und packte schließlich selbst beim Aufbau mit an. „Besonders die Planungen im fidschianischen Baumarkt haben viele Nerven gekostet“, blickt er lachend zurück. Das Dach ist bereits installiert und fixiert; auch der Innenausbau ist abgeschlossen. Kurzum: Das Haus in der Südsee ist fertig. Mit seinem Erlös hat Frehen zudem zusätzliche Schubkarren, Spaten und Hammer gekauft, mit denen weitere Projekte umgesetzt werden können.

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