Grefrath "GartenLeben" - zwischen Stauden und „antiken“ Mauern

Rund 9000 Besucher kamen zu "GartenLeben" nach Grefrath. Die Aussteller der Gartenshow hatten sich ganz schön was einfallen lassen.

Prachtvoll blühende Stauden in den unterschiedlichsten Farben — bei diesem Anblick vor der Dorenburg freuen sich die Hobbygärtner.

Prachtvoll blühende Stauden in den unterschiedlichsten Farben — bei diesem Anblick vor der Dorenburg freuen sich die Hobbygärtner.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Grefrath. Organisatorin Anke Peters war am Montag erleichtert: Knapp 9000 Besucher hatten sich die Neuauflage von „GartenLeben“ rund um die Dorenburg nicht entgehen lassen wollen, und das trotz der teilweise schlechten Wetterprognosen. Der Samstag war mit 1000 Besuchern zwar ein Flop, aber an den beiden anderen Tagen sollten jeweils rund 4000 Menschen kommen. Ihnen wurde wieder einiges geboten. Man kann jedes Jahr die Ausstellung „GartenLeben“ besuchen, ohne sich zu langweilen.

Das liegt daran, dass die Organisatorin 25 bis 30 Prozent der Stände jedes Jahr auswechselt, so für Fluktuation sorgt. Die Neuen hatten sich mitunter ganz schön was einfallen lassen. Der erste Stand, der den Besuchern ins Auge fiel, gehörte Peter Riccius aus Sonsbeck. Der Gartengestalter hatte eine Gartenidylle mit Backsteinen aufgebaut, nennt das Kunstwerk, das an die Ruine einer Burg erinnert, „Antikmauer“. „So etwas würde mit Fundament 8500 Euro kosten“, erklärte der Experte.

Ziemlich genau am anderen Ende des Geländes gab es schon für unter 100 Euro ebenso interessante wie ausgefallene Kleidungsstücke: Ulrike Eddiks, Schneiderin und Diplom-Designerin aus Darmstadt, macht hauptsächlich aus alten Tischdecken und Kopfkissen Damenoberbekleidung. „Solch opulente Stickereien könnte man heute gar nicht mehr bezahlen“, erklärte die Designerin über ihre textilen Kostbarkeiten. Gleich nebenan hatte die Niederländerin Janine Krijgsman selbstentworfene und in der Mongolei hergestellte Kaschmir-Mode im Angebot.

Die Farbe Blau überwog — ein Blau, wie es am Montag auch größtenteils am Himmel zu sehen war. Jörg Rauch aus Brüggen verkaufte Bio-Stauden und -gehölze. Sein Versprechen: „Das, was jetzt noch mickrig aussieht, wird richtig schön — mit Pflanzen, die Sie im Baumarkt kaufen, verhält es sich genau umgekehrt.“ Interessenten, die mal in seinem Betrieb vorbeischauen wollten, musste er erklären, dass er in dem Brüggen zwischen Hannover und Göttingen lebt, rund 380 Kilometer von Grefrath entfernt.

Vor dem Spielzeugmuseum hatten Birgit und Ludwig Zeller aus Hinsbeck von „First Class Garden“ folgende Botschaft: „Rosen gehören in jeden Garten, sie sind wunderschön.“ Davon konnten sich die Besucher an Ort und Stelle überzeugen.

Bernhard Brückner aus Grefrath hatte ein „Heimspiel“ mit seiner kleinen Gartenidylle: Rollrasen, eine Wasserwand aus Cortenstahl, Feinsteinzeug und Holz als Bodenbeläge, Margeriten, Hortensien und Lupinen - und schon sieht der kleine Garten richtig gut aus. Sein Mitarbeiter Daniel Thönes hatte Alternativen für den vom Zünsler stark gefährdeten Buchsbaum: „Ich kann da Ilex und Eibe empfehlen - da geht der Zünsler nicht dran.“ Am Ende dürfte das Urteil der meisten Besucher ähnlich ausgefallen sein: „GartenLeben“ war wieder wunderschön!“

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