Grefrath Fußball-Fusion sorgt für Zündstoff

Über den Zusammenschluss von SuS Vinkrath und SV Grefrath gibt es Streit. Und mittendrin ist Bürgermeister Lommetz.

Grefrath/Vinkrath. An einer Fusion zwischen den beiden Fußballvereinen SV Grefrath und SuS Vinkrath wird seit Monaten gearbeitet. Hinter den Kulissen liefen die Vorstandsgespräche bislang positiv. Und die Mitglieder beider Vereine haben bislang bei den Versammlungen stets grünes Licht signalisiert, um die Gespräche fortzusetzen. Jetzt soll es aber zum vielzitierten Schwur kommen: Der SV Grefrath steht vor einer außerordentlichen Mitgliederversammlung — und diese birgt Zündstoff. Am Freitag möchte der Vorstand des SVG darüber abstimmen lassen, ob die Fusion mit den Vinkrathern umgesetzt werden soll. Dies soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen. Mitglieder sind eingeladen, die Presse nicht.

„Wir werden nicht-öffentlich tagen, damit die Mitglieder nicht unter Druck stehen“, begründet SVG-Vorsitzender Bernd Lommetz diese Entscheidung. Im Nachgang wolle man die Presse über die Ergebnisse der Versammlung informieren.

Ein Streitpunkt unter den Mitgliedern des SV Grefrath ist die Suche nach einem neuen Namen. Geht es nach dem Vinkrather Vorstand, könnte es auf den Namen SSV Grefrath 1910/1924 hinauslaufen. Aus Sportverein (SV) Grefrath und Spiel- und Sport (SuS) Vinkrath würde dann ein Spiel- und Sportverein (SSV) — angehängt würden die Gründungsjahre der Ursprungsvereine 1910 (Grefrath) und 1924 (Vinkrath).

In der Niersgemeinde kursieren aber derzeit viele Informationen. Vor allem die, dass weite Teile des SV Grefrath mit diesem Namensvorschlag nicht leben könnten. Das wiederum hat Bürgermeister Manfred Lommetz auf den Plan gerufen. Der frühere Vorsitzende des SVG und jetzige Ehrenvorsitzende setzt sich vehement für eine Fusion der beiden Vereine ein — unter anderem in Form eines Flugblatts, das er unter anderem in der Gaststätte „Zum Fürsten Blücher“ ausgelegt hat. „Mirliegt sehr am Herzen, dass diese Fusion nicht scheitert“, sagte Manfred Lommetz gestern auf Anfrage der WZ. Daher habe er sich zu dieser Initiative entschlossen.

Außerdem sei der Vorstand von SuS Vinkrath auf ihn zugekommen, bestätigte Lommetz gestern. Er solle sich beim SV Grefrath für den neuen Namen SSV Grefrath 1910/1924 stark machen. „Und ich finde diesen Namen auch gut. Da sind beide Vereine gut vertreten“, so Lommetz. Unter anderem dies habe er mit dem Flugblatt erreichen wollen.

Erreicht hat der Bürgermeister aber auch, dass auf Seiten des Vorstands des SV Grefrath großer Unmut über diese Aktion herrscht. Zu lesen ist auf dem Flyer in DIN-A5-Größe unter anderem, dass Grefraths Erster Bürger an „alle anständigen Mitglieder“ des SV Grefrath appelliert, zur Versammlung am Freitag zu gehen und für eine Fusion mit SuS Vinkrath zu stimmen.

Insbesondere die Formulierung „alle anständigen Mitglieder“ sorgt bei einigen Mitgliedern für Unbehagen. Vorsitzender Bernd Lommetz will am Freitag in der Versammlung zur Flugblatt-Aktion seines Vetters Stellung beziehen. „Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich diese Aktion ganz und gar nicht gutheißen kann“, so der Vorsitzende. Es sei nicht die Aufgabe eines Ehrenvorsitzenden, sich im Vorfeld einer Versammlung per Flugblatt zu positionieren. Zudem könnten die alle Mitglieder des Vereins „sehr gut selbst entscheiden“, wie sie zum Thema stünden.

Die Zusammenkunft am Freitagabend im Clubheim am Sportplatz auf dem Heidefeld ist aus Sicht von Bernd Lommetz der richtige Anlass, um seine Meinung zum Thema zu äußern. „Darum haben wir die Versammlung ja auch einberufen.“ Ferner hat Bernd Lommetz auf dem Flyer des Bürgermeisters auch „sachliche Fehler“ ausgemacht. Auch dazu möchte er nach eigenen Angaben am Freitagabend etwas sagen. tkl

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