Fahrräder sind der Renner

Viele Bieter gingen im Gerätehaus am Rathausplatz auf Schnäppchenjagd. Die Auktion brachte am Ende 410,50 Euro.

Grefrath. Das Rolltor des Feuerwehrgerätehauses am Rathausplatz ist gerade aufgegangen, da strömen schon mehr als 40 Bürger herein und begutachten die Fundstücke.

38 Fahrräder, drei Handys und diverser Schmuck warten auf neue Besitzer, weil sie gefunden, abgegeben und über ein halbes Jahr lang nicht abgeholt worden sind. Bei der ersten Fundsachenversteigerung der Gemeinde seit September 2012 herrscht großer Andrang — kein Wunder bei Startgeboten ab 50 Cent.

Ralf Elias sucht ein Rad für seine Frau. „Nichts besonders, aber fahrbereit und verkehrssicher sollte es sein“, sagt der Grefrather. Bis zu 50 Euro will er bieten, damit seine Holde auf der Arbeit in Krefeld „zu Terminen fahren“ kann.

Während die Bieter die Zweiräder in Augenschein nehmen, ist Organisatorin Marina Küppers vom Bürgerservice die Ruhe selbst: „Spannend ist’s vor allem für die Bürger“, sagt sie. Ehrliche Finder geben „beinahe täglich“ Schlüssel im Rathaus ab, so Küppers weiter: „Und Markenräder werden meistens abgeholt.“

Und was treibt Menschen dazu, teils schrottreife Räder zu ersteigern? „Das ist der Reiz am Bieten“, sagt Stefan Locke. Der Schlossermeister hat nach eigener Aussage „in sieben Jahren hier 50 Räder gekauft“. Zu Hause richtet er diese dann her und versorgt Familie, Nachbarn und befreundete Wohnmobilisten damit. Nur die Frau des 52-Jährigen ist nicht immer damit einverstanden — doch heute geht von ihr keine Gefahr aus. „Die ist in der Sauna“, sagt Locke und grinst.

Da greift Auktionator Jürgen Heinen zum Hammer und heißt die Gäste willkommen. Er erklärt die Regeln, dann geht’s los. Spätestens bei den Fahrrädern ist die Versteigerung in vollem Gange, die Gebote erhöhen sich sekündlich. Ralf Elias strahlt, als er ein Rad aus dem Gerätehaus schiebt: „Hat nur einen Euro gekostet“, freut er sich. Trotz Verkehrswacht-Plakette 2008 ist der Zustand des Velos aber eher bescheiden — Zweifel machen sich breit. „Ich glaube, dafür krieg‘ ich von meiner Frau eins auf die Mappe“, sagt Ralf Elias, lädt das Rad ins Auto und fährt nach Hause.

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