Erntedankfest: Schafe treiben, Äpfel und mehr

Das Fest wurde mit einem Bauernmarkt auf dem Dorenburg-Gelände gefeiert.

Erntedankfest: Schafe treiben, Äpfel und mehr
Foto: Reimann

Grefrath. Das Wetter war unbeständig, der Gottesdienst unter freiem Himmel, gehalten von Regionaldekan Johannes Quadflieg und Superintendent Burkhard Kamphausen, ein Wagnis. Trotzdem stand sehr schnell fest, dass das Erntedankfest mit Bauernmarkt rund um die Dorenburg ein voller Erfolg werden würde. Innerhalb der ersten drei Stunden kamen Sonntag 2000 Besucher und schlenderte an 39 Ständen vorbei.

Erntedankfest: Schafe treiben, Äpfel und mehr
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Bei Dieter Schommer hatte früh der Wecker geklingelt: „Ich habe schon um 5 Uhr den Ofen angefeuert.“ Um 10 Uhr waren die ersten Brote in der Backstube, die im 18. Jahrhundert im Schiefbahner Unterbruch gestanden hatte, fertig. Monika Schlatterer und Svetlana Kapser verkauften Marmeladen und Basteleien für die Shanti Leprahilfe Dortmund.

Jenny Hengsten hatte als Kräuterhexe eine Mission. „Ich möchte den Besuchern nahe bringen, was man mit Kräutern alles machen kann.“ So ist Schafgarben-Tinktur blutstillend und wirkt desinfizierend. Deshalb wird es auch Soldatenkraut genannt.

Andrea Göttschke aus Mönchengladbach präsentierte flippige Herbstmode, vor allem Schals. Ihr Markenzeichen ist die Kombination von Seide und Filz. Norbert Locken war bereits im Hochsommer in Gedanken im Winter. Er baute fleißig Krippen, die er feilbot. War der Zeitpunkt zu früh gewählt? „Ich glaube, die Leute machen sich jetzt noch keine Gedanken wegen Weihnachten“, sagte Locken angesichts des flauen Geschäfts.

Dafür florierte der Handel am Stand von Walter Claßen aus Erkelenz. Er hatte zwei Produkte, die früher als Arme-Leute-Essen verschrien waren: Rübenkraut pur und mit Äpfeln. „In der Nachkriegszeit sammelten die Leute auf den Feldern abgebrochene Rüben auf, um daraus Kraut zu machen“, sagte Claßen. Frisch gepressten Apfelsaft gab es am Stand vom Obstgut Fruhen aus Tönisvorst. Niklas Pricken bewegte sich mit speziell für die Kirschenernte entwickelten Stelzen vorwärts. So gewann er schnell die Aufmerksamkeit der Kinder, denen er Äpfel schenkte.

Das Erntedankfest mit Bauernmarkt war eine angenehme Veranstaltung. Es ging nostalgisch und gelassen zu auf dem weitläufigen Areal rund um die Dorenburg. Die Stimmung war besser als das Wetter. Es gab so außergewöhnliche Angebote wie die Lavendelblüten-Säckchen am Stand von Gerhard Gaudian: „Sie duften nicht nur gut, sondern wirken auch gegen Motten und Schlafstörungen“, so der Korschenbroicher. Genau das Richtige also für den Schlafzimmerschrank.

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