Grefrath Ein besonderer Tag für die Familie Camps

Am Friedhof ist das Kolumbarium am Samstag feierlich eröffnet worden.

Grefrath: Ein besonderer Tag für die Familie Camps
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. „Das ist heute ein besonderer Tag“, sagte inmitten der vielen Festgäste Andreas Camps. Der 48-Jährige war mit weiteren Familienangehörigen schon früh in die Fußstapfen seines Großvaters und Vaters getreten, hatte sich ebenfalls im Bestattungswesen, vor allem in Grefrath aber auch darüber hinaus, einen guten und würdevollen Namen gemacht. Kurz vor der Jahrtausendwende hat er sein Bestattungshaus an die Schaphauser Straße in Grefrath verlegt. Und nur etwa 60 Meter davon entfernt wurde jetzt die alte und instandgesetzte Friedhofskapelle mit einem Kolumbarium feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Es war endlich soweit, nachdem das nasse Wetter in den vergangenen Monaten für Verzögerung gesorgt hatte. Das Bestattungsunternehmen Camps hat die 1963 erbaute Kapelle in Zusammenarbeit mit der Gemeinde errichtet. Und bei der Einsegnung durch die Geistlichen Johannes Quadflieg und Barbara Münzenberg war auch der heute 90-jährige Heribert Möller dabei. Er war 1963 der Architekt des Kapellenbaus gewesen. Und ihm zu Ehren wurde der neue und lichtdurchflutende Kapellenraum, der seit 2006 nicht mehr in Betrieb war, „Haus Heribert“ genannt.

Bevor man den eigentlichen Kapellenraum betritt, hängen an vielen Wänden in der ehemaligen Leichenhalle etwa 200 Urnenkästen. Deshalb der Begriff des „Kolumbariums“, eines Bauwerks, in dem schon die Römer die Toten nach den Feuerbestattungen in speziellen Nischen aufbewahrten.

„Wir haben erst einmal 200 Nischen errichtet, können hier aber noch bis zu 300 vorsehen“, sagte Mitarbeiter Wolfgang Kox. Der gelernte Schreiner arbeitet schon seit 43 Jahren im Bestattungswesen, kennt natürlich die Anfänge, bei denen es überhaupt keine Feuerbestattungen gab. Dies hatte sich im Laufe der Zeit grundlegend geändert. „Heutzutage liegen die Erdbestattungen nur noch bei etwa 40 Prozent“, schätzte Kox. Die eichernen Urnenkästen bieten je nach Wunsch Platz, um darin in einzelnen Gefäßen die Asche von bis zu vier Toten einer Großfamilie aufzubewahren. Die sogenannte Ruhezeit beträgt 20 Jahre. Auch neben den Einzelurnen, die für die gesamte Laufzeit ab 2500 Euro vermietet werden, können kleinere Beigaben sprich besondere Erinnerungsstücke beigegeben oder Blumen dazugesetzt werden.

Unter den Festgästen waren auch viele Handwerker, die dort gearbeitet hatten. Besonders erfreut war Andreas Camps darüber, dass sein Onkel und Tischlermeister Matthias Camps mit seiner Frau Helga gekommen war. Sein Onkel, heute 84 Jahre alt, war einer der Mitgründer des Unternehmens, das derzeit neben dem Chef 14 Mitarbeiter hat.

Andreas Camps dankte allen, die an dem neuesten Projekt beteiligt waren, vergaß dabei die eigenen Schreiner und weitere Mitarbeiter ebenso wenig, wie die externen Handwerker, angefangen vom Baumfäller bis zum Statiker.

Das eigentliche Bestattungshaus ist mit der Friedhofskapelle und dem Kolumbarium sinnvoll ergänzt worden. Auch in der kleinen Kapelle sind Trauerfeiern möglich. Das Kolumbarium ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die ersten Reservierungen für die Nischen sind laut Camps schon eingegangen.

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