Ein Basketballtalent aus Peru an der Niers

Derzeit leben sieben Peruaner in der Gemeinde. Eine davon ist Alessandra Moscoso aus Lima.

Mülhausen. Es ist das erste, was Alessandra Moscoso über ihre neue Heimat auf Zeit zu sagen hat: „Es ist nicht in der Stadt.“ Die 16-jährige Peruanerin ist für zwei Monate zu Gast bei Familie Knorr aus Mülhausen. Sie tauscht für ihren Auslandsaufenthalt die 7,6-Millionen-Einwohner-Stadt Lima gegen Grefraths 1250-Seelen-Ortsteil. Doch langweilig sei ihr keineswegs.

Erst wenige Tage ist sie dort, so wie sechs weitere peruanische Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Sie alle werden während ihres Aufenthalts an der Liebfrauenschule mit den deutschen Schülern unterrichtet — mit der Ausnahme, dass Reisen nach Paris, Madrid und Köln für die Gäste auf dem Stundenplan stehen. In Berlin waren sie bereits.

„Das war sehr gut, aber auch sehr kalt“, sagt das zurückhaltende Mädchen. Überhaupt sei es „sehr, sehr, sehr kalt“ hier in Deutschland. „In Peru liegt die Durchschnittstemperatur bei 16 Grad im Winter“, sagt sie mit einem sehnsüchtigen Blick aus dem Wohnzimmerfenster der Knorrs. Ihrem Temperaturempfinden steht ein echter Härtetest bevor, denn es soll in den Schwarzwald gehen. Zum ersten Mal in ihrem Leben wird Alessandra Schnee sehen. „Darauf freue ich mich sehr“, sagt sie.

Die Verständigung in der Familie läuft erstaunlich gut. Die Peruanerin lernt seit acht Jahren Deutsch in der Schule. Wenn es trotzdem einmal hakt, helfen englische Vokabeln oder Gastschwester Sarah (18) dolmetscht auf Spanisch. Sie wird übrigens im Sommer zum zweimonatigen Gegenbesuch starten.

Das einzige, worauf Alessandra in Deutschland nicht verzichten mag, ist Basketball. Zweimal die Woche trainiert sie beim SC Bayer 05 in Krefeld. In Peru spielt sie in einer Jugendmannschaft des Nationalteams. Da erträgt sie schon eher den Verzicht auf Fleisch, das in Peru in großen Mengen gegessen werde. „Das vermisse ich schon ein bisschen.“

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