Diskussion ums Ehrenamt geht weiter

Im Grefrather Hauptausschuss ist ein Dauerthema zur Sprache gekommen: die Anerkennung freiwilliger Arbeit.

Diskussion ums Ehrenamt geht weiter
Foto: Archiv

Grefrath/Oedt. Klingt nach Kompromiss, ist aber keiner: Zwar kann sich die Gemeinde Grefrath eine repräsentative Feierstunde für ehrenamtlich engagierte Bürger nicht leisten, will ihnen aber zumindest in der letzten Ratssitzung eines Jahres „mit einem kleinen Präsent“ Anerkennung zollen. Das beschloss der Haupt- und Finanzausschuss am Montagabend im Rathaus Oedt.

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Die SPD enthielt sich bei der Abstimmung. Fraktionschef Hans-Joachim Monhof sagte: „Wir machen unsere eigene Veranstaltung.“ Sie geht also weiter, die Diskussion um Grefrath und seine Ehrenamtler, die mancher als peinlich empfinden dürfte. „Seit über fünf Jahren diskutieren wir nun darüber“, klagt Roland Angenvoort (SPD).

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So lange schon belassen es die Politiker bei Beteuerungen, wie unverzichtbar das freiwillige Engagement der Bürger ihnen ist. Die hehren Worte in Taten umzumünzen, etwa in die Einführung einer Ehrenamtskarte wie in anderen Kommunen oder zumindest die Ehrung in einer Feierstunde, darauf konnte sich die Gremien nie einigen.

Kirsten Peters (CDU) gab zu: „Es ist traurig und enttäuschend.“ 2009 hatte ihre Fraktion einen Bürgerpreis vorgeschlagen; seitdem gab’s Beratungen, neue Vorschläge, Vertagungen, aber kein Ergebnis. Ähnlich erging es dem Antrag der Grünen vom Mai vergangenen Jahres, engagierte Mitbürger einmal jährlich zu ehren. Die Verwaltung war dagegen — „aufgrund der fehlenden Haushaltsmittel“.

Fassungslos ob der Debatten gab sich Wilma Hübecker (CDU): „Wir sind doch alle erwachsene Menschen!“ Immerhin fand der Alternativantrag, den Grünen-Fraktionschef Dirk Drießen einbrachte, eine Mehrheit: Ehrung von Freiwilligen in der letzten Ratssitzung eines Jahres.

Doch das reicht der SPD nicht: „Wir haben einen Preis für Ehrenamtliche versprochen, und wir machen das“, gab Monhof bekannt. Vorschläge von Bürgern, Vereinen und Organisationen sollen einbezogen, mit Hilfe von Sponsoren ein Bürgerpreis ausgelobt werden.

„Lobenswert“ fand das Christdemokratin Peters, schränkte aber ein: „Das ist nur eine Parteiveranstaltung.“ Was die Sozialdemokraten nicht überzeugte: Sie enthielten sich bei der Abstimmung über den Alternativantrag der Grünen, planen nun ihren eigenen Bürgerpreis. Monhof: „Nee, wir machen das jetzt.“

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