Diskussion um Fassade der Seniorenwohnungen

Der Entwurf für das Gebäude an der Lobbericher Straße erhält Lob.

Grefrath. Innen hui — und außen? „So ein Baukörper gehört da nicht hin, das wird ein Fremdkörper“, mahnte Bürgermeister Manfred Lommetz. Anlass für seinen Unmut: Die Skizze des Gebäudes mit Seniorenwohnungen an der Lobbericher Straße, die Investor Hans Wilhelm Janissen am Dienstagabend im Planungs- und Umweltausschuss vorstellte.

„Sie spalten die Bürger von Grefrath“, wehrte sich Janissen gegen die Kritik des Bürgermeisters. Unterschiedliche Meinungen gebe es immer und überall. Und tatsächlich fand der Stein des Anstoßes, den der Investor aus Dülken als 3-D-Ansicht vorstellte, im Ausschuss Befürworter und Gegner.

Und so sieht der Plan für das Gelände der ehemaligen Baufirma P.H. Schmitz aus: Dreigeschossig mit nach hinten versetztem Penthaus und 22 Eigentumswohnungen das Hauptgebäude, das durch ein verglastes Treppenhaus in der Mitte zweigeteilt wirkt. Dahinter Stellplätze, zur Hinsbecker Straße hin die zweigeschossige Diakoniestation mit 14 Plätzen für die Tagespflege.

Im Ausschuss gab es viel Lob für das Konzept und die Ansichten der funktionalen Wohnungen — aber kritische Nachfragen zur Zahl der Stellplätze und zum Abstand bis zur Straße. Groß war die Skepsis bei der hell ockerfarben verputzten Fassade. „Ein Fremdkörper“, mäkelte Lommetz. Bauamtsleiter Michael Räppel, der voll Lob für ein ähnliches Janissen-Projekt in Waldniel war, bewertete die Gebäudeansicht anders als sein Chef: „Gerade in diesem Bereich haben wir viel Putzfassaden.“ Eine Verklinkerung lehnte Janissen ab: „Das würde wie eine Kaserne wirken.“

Modern und funktional seien Bauweise und äußere Gestaltung, warb Janissen: „So baut man heute.“ Das überzeugte Lommetz nicht: „Ich sehe nicht, dass unsere Bürger mit Freude an dem Bauwerk vorbeigehen, sondern mit Magenschmerzen.“

Der Investor meinte zwar zum Zeitplan, die Diakonie würde „gern 2014 mit der Arbeit beginnen“, deutet aber an, bei zu viel Ablehnung aus Grefrath „bauen wir hier nicht“. Lommetz indes bat um den „Kompromiss, die Fassade etwas anders zu gestalten“.

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