Grefrath Damit der Antrieb nicht zur Gefahr wird

Gemeindewerke, „Älter werden in Grefrath“ und die Polizei haben gemeinsam ein Seminar zum E-Bike-Fahren angeboten.

Grefrath: Damit der Antrieb nicht zur Gefahr wird
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. „Ich habe regelrecht etwas Angst gehabt. Ich bin mit Herzklopfen in den Sattel gestiegen und kann jetzt nur sagen, mir hat es richtig viel Spaß gemacht und ich habe jede Menge gelernt, so dass ich nun wirklich überlege, mir ein E-Bike anzuschaffen“, sagt Ulla Hasters. Mit sichtlich begeistertem Gesicht sitzt die Grefratherin inmitten der anderen Teilnehmer und schwärmt vom E-Bike fahren, was sie an diesem Tag zum ersten Mal gemacht hat — und zwar in Form eines Seminares. Sie hat das Angebot der Gemeindewerke Grefrath genutzt, das diese in Kooperation mit der Kreispolizei Viersen, der Kreisverkehrswacht Viersen und dem Verein „Älter werden in Grefrath“ erstmalig angeboten haben.

„Wir unterstützen unsere Kunden in Form von 100 Euro beim Kauf eines E-Bikes. Vor diesem Hintergrund haben wir uns gedacht, dass es wichtig ist, auch einmal einen Kurs betreffend den Umgang mit einem solchen Rad anzubieten, denn es ist schon etwas anderes als ein normales Rad“, sagt Britta Horster von den Gemeindewerken. Mit Verkehrssicherheitsberater Martin Gennert wurde der entsprechende Seminarleiter gefunden.

Zunächst gab es einen theoretischen Teil rund um die Straßenverkehrsordnung und die Teilnahme am Straßenverkehr als Radfahrer. Dazu informierte Gennert über die verschiedenen Arten von Elektrofahrrädern. Denn Rad ist in diesem Bereich noch lange nicht gleich Rad. Danach ging es an die Praxis mit Fahrübungen und einer mehrere Kilometern langen Ausfahrt mit Einkehr. „Viele, die sich ein E-Bike kaufen, unterschätzen die Geschwindigkeit eines solchen Rades. Auch der Umgang ist anders“, weiß Gennert aus Erfahrung. So sind die Elektrofahrräder, je nach Modell, zehn bis 15 Kilogramm schwerer als ein normaler Drahtesel.

Das Mehrgewicht spielt beim Ausweichen, Stehenbleiben und Bremsen eine nicht unerhebliche Rolle. Das trainierten die Teilnehmer entsprechend. Dabei gab es sogar einen kleinen Unfall, da eine Teilnehmerin überbremste und stürzte. Die hydraulischen Bremsen sind kräftiger als normale und müssen entsprechend gefühlvoll bedient werden.

„In Kurven darf der Fahrer nicht vergessen, dass die Motorkraftunterstützung weiterhin erfolgt und dementsprechend muss vorher heruntergeschaltet werden, sonst geht es gerade in engen Kurven mit zu viel Geschwindigkeit“, erläuterte Gennert beim praktischen Teil.

Dass man ein Gefühl für das E-Bike bekommen muss, stellten die Anfänger allesamt fest. Aber auch bei den bereits geübten Elektroradfahrern kam das Seminar bestens an. „Der theoretische Teil war sehr lehrreich. Besonders das richtige Verhalten im Kreisverkehr, das wir später auch praktisch geübt haben, empfand ich als sehr wichtig“, bemerkt Waltraud Spiegel, die seit Jahren ein solches Rad fährt.

Sie habe ein Gefühl für das Fahren auf einem E-Bike bekommen und das sei ihr sehr wichtig, äußert sich Anfängerin Erika Schmitz. Ob sie allerdings ein solches Rad kaufen werde, das stehe noch in den Sternen.

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