CDU, FDP und Grüne sehen Rathaus-Erweiterung positiv

Von der SPD gibt es grundsätzliche Bedenken. Einige Fragen müssen noch diskutiert werden.

CDU, FDP und Grüne sehen Rathaus-Erweiterung positiv
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. In Sachen Rathaus muss etwas passieren. Wie gestern berichtet, steht die Idee von Sanierung und teilweisem Neubau an Stelle des Mitteltraktes im Raum. Die WZ hat die Grefrather Ratsfraktionen dazu befragt. Positive Signale für die Pläne kommen von CDU, FDP und Grünen.

Die CDU-Fraktion steht zu einer sparsamen Sanierung des Grefrather Rathauses und hält den angedachten Neubau des Container-Mitteltraktes für sinnvoll. Neben den energetischen Maßnahmen müssten die „vernünftige Unterbringung der Beschäftigten“ und die Anforderungen des Brandschutzes berücksichtigt werden. Durch die Zusammenlegung der Verwaltung könnte man die Zusammenarbeit der Ämter verbessern und Kosten sparen, auch durch den Wegfall der teuren Richtfunkanbindung und der Unterhaltungsaufwendungen.

Gleichzeitig sieht die CDU in dem Verkauf des Oedter Rathauses auch eine Chance. Das Gebäudeensemble sei mit dem Park attraktiv für verschiedene Nutzungen. „Es gab bereits verschiedene Anfragen zum Beispiel von Planungsbüros oder für altengerechtes Wohnen“, so die CDU.

Es bestehe „die absolute Notwendigkeit“, etwas zu tun, so sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Werner Mülders. Nun müsse man das gemeinsam anpacken.

Die Verbesserung der Situation für die Rathaus-Mitarbeiter, energetische Sanierung und Barrierefreiheit sind für die Grünen wichtige Vorteile, die dafür sprechen, das Thema anzugehen.

Die Konditionen für eine Sanierung sind zurzeit günstig, hatte Kämmerer Wolfgang Rive im Rat erklärt. Aus dem Kommunalinvestitionsgesetz käme ein Zuschuss von 300 000 Euro — bei einer Umsetzung bis Ende 2018.

Groß ist die Skepsis bei SPD-Fraktionschef Hans-Joachim Monhof. Wenn man den Zwischentrakt durch einen Neubau ersetzen würde, hätte man drei Gebäude nebeneinander. Monhof bezweifelt, dass das am Ende gut aussehen wird. Und er meint: „Der Neubau und die Sanierung werden deutlich teurer als die Johnson-Controls-Lösung.“ Ein Umzug der Verwaltung in das ehemalige Entwicklungsgebäude der Firma am Bronkhorster Weg sei immer noch die beste Lösung — auch wenn ein Kauf des Gebäudes zurzeit nicht zur Debatte steht. Noch sei alles offen. Erst einmal sollten nun konkrete Zahlen auf den Tisch kommen.

Zwischenzeitig war eine Lösung mit einer anderen Zweigstelle der Verwaltung, zum Beispiel bei den Gemeindewerken, im Gespräch. Das sieht Monhof kritisch. Dann könne man auch gleich das Oedter Rathaus behalten. „Eine Lösung mit zwei Standorten würden wir nicht mittragen“, sagt auch Grünen-Fraktionschef Jens Ernesti. Zusätzliche Arbeit durch Botenfahrten oder zusätzliche Kosten durch die IT-Systeme würde man damit schließlich nicht vermeiden.

Ob es in Oedt weiterhin eine Nebenstelle der Verwaltung geben soll, wird in den Fraktionen noch diskutiert werden. Die CDU spricht sich dafür aus. Mit Blick auf die Gemeindekasse hält Werner Mülders dies nicht unbedingt für notwendig. Vielleicht wäre es auch möglich, ein kleines Ladenlokal als Anlaufstelle anzumieten. Auch Jens Ernesti findet, dass man über Alternativen nachdenken könnte, zum Beispiel ein „mobiles Rathaus“. Das sei auch davon abhängig, wie groß das Interesse der Oedter Bürger an einem solchen Angebot wäre.

Die Fraktionen sind sich einig, dass man bei einem möglichen Verkauf des Oedter Rathauses eine Lösung für den Heimatverein finden muss, der im Keller sein Heimatmuseum betreibt. „Wir werden den Verein nicht auf die Straße setzen“, so Werner Mülders. SPD-Fraktionschef Monhof erinnert daran, dass man bei einem Verkauf des benachbarten Gebäudes auch für das Rote Kreuz eine Lösung zur Unterbringung finden müsse.

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