Belohnung fürs fast nüchterne Feiern

Mobile Jugendarbeit und das Jugendzentrum Dingens bieten ihre Hilfe an.

Grefrath. „Bis 22 Uhr kannst Du es noch schaffen“, ermutigt Streetworker Leon Küsters eine 14-jährige Grefratherin, deren Blutalkoholwert um 20.20 Uhr bei 0,68 Promille liegt. Einige Zeit vorher lag dieser laut Liste bei 1,58 Promille. Wie bereits bei der Vorjahrespremiere war der Promilletest im „Chillout“-Zelt von Mobiler Jugendarbeit und Jugendzentrum Dingens am Rande des Festzeltes auf dem Deversdonk bei den jungen Leuten sehr beliebt — 153 nutzten das Angebot.

„Wir bieten den Jugendlichen einen informellen Treffpunkt“, erklärt Nina Renz vom Jugendamt. Das Zelt ist ein geschützter Raum zum Entspannen, fürs gemeinsame Gespräch. Beim Tischklettern können Mädchen und Jungen beweisen, dass sie noch Herr ihrer Sinne sind. Das Alkohol-Quiz bietet Fragen und Antworten rund um die flüssige Droge. Nüchternen oder denjenigen auf dem Weg dorthin winken Preise: „Wer bis 22 Uhr weniger als 0,3 Promille und bis 23 Uhr weniger als 0,5 Promille hat, bekommt als Belohnung dafür ein warmes Getränk und eine kleine Überraschung“, erklärt Küsters.

Im „Chillout“-Zelt herrscht Rauch- und Alkoholverbot, ein Heizstrahler lädt zum Aufwärmen und Ausruhen ein. Gegen „ein Bier in Gesellschaft“ hat auch Markus nichts. Der 19-jährige Oedter feiert gerne Karneval, freut sich aber auch über das Angebot: „Das ist eine klasse Idee.“ Zur Stärkung gibt es Knabbereien, Kaffee und Tee.

Mit dem Grefrather Karnevals Komitee, Veranstalter der Feier mit 1250 Gästen im Festzelt, gab es im Vorjahr Streit. Im Sommer wollen Karnevalisten und Streetworker am „runden Tisch“ miteinander reden.

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