Grefrath Aus Bolzplatz wird Obstbongert

Bei einer Aktion des Nabu Grefrath wurden symbolisch die ersten Bäume gepflanzt.

Grefrath: Aus Bolzplatz wird Obstbongert
Foto: Kurt Lübke

Oedt. Zu Gärtnergesellen wurden gestern für kurze Zeit Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz, Kreisdezernent Andreas Budde und der Chef des Heimatvereins Oedt, Karl Willmen. Sie pflanzten symbolisch mit dem Vorsitzenden des Nabu Grefrath, Rolf Brandt, jeweils einen von 27 jungen Obstbäumen, die jetzt auf dem ehemaligen Bolzplatz in Oedt im Bereich Mühlengasse/Steinfunder Straße stehen.

Einige Zeit hatten die Naturschützer an der Realisierung dieses Gemeindeobstbongerts gearbeitet. Die hauptberuflich beim Nabu Krefeld-Viersen als Projektleiterin arbeitende Karoline Cremer brachte auch alte Sorten mit Namen wie Goldparmäne, Roter Bellefleur oder Rheinischer Krummstiel mit. Überwiegend waren es Apfelbäume, aber auch Birnen-, Quitten-, Kirschen- und Mirabellenbaum waren darunter. Die Wurzeln wurden in ein feines Gitternetz gesetzt, das als Wühlmausschutz dient.

„Wir sind dabei, Grefrath noch schöner zu machen“, freute sich Brandt über diese Aktion, zu der Kreisdezernent Andreas Budde gekommen war, weil Mitarbeiter der Verwaltung zur Realisierung 3600 Euro aus einem EU-Fördertopf beschafft hatten.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir das Leuchtturmprojekt dieses Gemeindeobstbongert wie geplant in diesem Jahr umsetzen konnten“, so Brandt mit Hinweis darauf, dass an diesem Projekt in den vergangenen Monaten intensiv gearbeitet worden sei.

Natürlich wünscht sich der Umweltschützer, dass dadurch der Naturschutz weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. „Das ist hier eine Super-Aktion, die Lage in unmittelbarer Nähe von Schule und Kindergarten ist optimal“, so Lommetz, der hofft, dass die Kinder an der Pflege oder späteren Ernte beteiligt werden. „Wir würden uns freuen, wenn durch den Obstbongert auch das Gemeindeleben bereichert wird“, sagte Brandt. „In etwa zwei Jahren könnte hier das erste Obst gepflückt werden“, glaubt Cremer.

Neben dem Heimatverein, der ebenfalls seit Jahren ein Anwalt der Artenvielfalt und des Umweltschutzes ist, war gestern bei der Bepflanzung auf dem ehemaligen Bolzplatz auch Jenny Hengsten dabei. Vielen ist sie besser als die „Kräuterhexe“ aus dem Freilichtmuseum Dorenburg bekannt. Zusammen mit ihrem Ehemann Karl-Heinz hat sie sich auf ihrem Areal im etwa zwei Kilometer entfernten Landschaftsschutzgebiet Floethütte um ihre Pferdehaltung gekümmert, die aber vor Kurzem aufgegeben wurde.

Aus den Weideflächen wurde eine Wildblumenwiese. Dort entsteht jetzt ein zweiter Bongert mit 30 alten Obstsorten. Eingefriedet wurde dieses Gelände mit über 100 heimischen Heckensträuchern. Der Landschaftsverband hatte das Pflanzgut zur Vergütung gestellt.

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