Auf und Ab bei den Gebühren

Die Kosten für die Ableitung von Regenwasser und für Bestattungen in Grefrath steigen. Dafür wird die Leerung der braunen Tonne billiger.

Grefrath. An den Geldbeutel geht’s den Grefrathern im nächsten Jahr: So steigen die Regenwasser- und die Friedhofsgebühr. „Nicht dramatisch, aber immerhin“, kommentierte Bürgermeister Manfred Lommetz die Anhebungen, die der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend im Rathaus Oedt beschloss. Andererseits gibt es Gebühren, die sinken. Bei den Abfallgebühren gibt es sowohl ein Auf als auch ein Ab — und Ärger über illegale Entsorgungen.

„Auf fünf bis sechs wilde Müllkippen stoßen wir jedes Jahr in Grefrath“, berichtete Norbert Franken, Leiter des Ordnungsamts. Vor allem Elektroschrott und Bauschutt werde „einfach irgendwo illegal entsorgt“.

Auf Nachfrage von Bernd Bedronka (SPD) sagte Franken, dass die Suche nach den Verursachern „wenig erfolgreich“ sei: „Lediglich, wenn wir mal zufällig einen Zettel oder einen Briefumschlag mit einer Anschrift in der Müllkippe finden, haben wir einen Anhaltspunkt.“

Eine besonders große wilde Müllablagerung habe der Bauhof im Bereich Auffeld entsorgen müssen. Solch eine Aktion kann laut Franken schnell ein paar tausend Euro kosten.

Auf die allgemeinen Müllgebühren in Grefrath habe das aber keine Auswirkungen gehabt. Die Gebühren für die reguläre Abfallentsorgung steigen bei der grauen Tonne um durchschnittlich 26 Cent pro Abfuhr. Dafür sinken andere Müllgebühren, etwa bei der braunen 120-Liter-Tonne um 33 Cent je Leerung. Ähnlich bei den Gewässergebühren: Die Regenwassergebühr steigt, die für Entwässerungsanlagen sinkt.

Auf den ersten Blick scheinen auch die einzelnen Gebühren für Bestattungen teils zu sinken, teils zu steigen. Insgesamt aber wird eine Beerdigung auf dem Grefrather Friedhof teurer: „Das hängt von den Fallzahlen ab, die sind äußerst sensibel für die Höhe der Bestattungskosten“, erläuterte Kämmerer Wolfgang Rive.

Im Klartext heißt das: Je weniger Beerdigungen in Grefrath stattfinden, desto höher sind die Friedhofsgebühren in den Folgejahren. Was Bernd Bedronka zu der scherzhaften Hochrechnung verleitete, wenn im Jahr nur ein Grefrather stürbe, würden die nächsten Beerdigungen tausendfach teurer. Dazu Rive nüchtern: „Das ist eine rein mathematische Angelegenheit.“

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