Abschied von den Flippers

Zum letzten Mal trat die Kultband in Grefrath auf. Die Eissporthalle war mit über 4000 Besuchern ausverkauft.

Grefrath. Die Fans wollten es einfach nicht wahrhaben: Das neunte Konzert der Flippers in der restlos ausverkauften Grefrather Eissporthalle sollte das letzte sein. Olaf Malolepski, Bernd Hengst und Manfred Durban haben beschlossen, nach über 40 gemeinsamen Jahren Abschied von der Bühne zu nehmen. Da lag viel Wehmut über der Eissporthalle.

Im Halbplaybackverfahren tritt die Kultband in der mit über 4000 Zuschauern ausverkauften Eissporthalle auf. Lange Staus hatten die Fans auf sich nehmen müssen. Aber das war in der Halle schnell vergessen. Hier nahm das Trio die Besucher mit auf eine musikalische Zeitreise.

Mit „Weine nicht kleine Eva“ hatte die Karriere der Flippers 1969 begonnen. Es wurde ein sensationeller Hit. Als dieser Oldie in Grefrath erklingt, da fließen viele Tränen in der Eissporthalle. Es wurde geschluchzt, Taschentücher wurden weitergereicht. Wehmut eben.

Doch die Begeisterung überwog beim musikalischen Trip von Mexiko über St. Tropez und Barbados bis zum Maskenball in Venedig. Und wenn Bernd ins Mikro schmachtet, dass Liebe mehr ist, als nur eine Nacht und dann noch kurz über sein zukünftiges Familienleben philosophiert, dann nehmen es ihm die vielen Frauen im Publikum ab. Erst recht, wenn die Flippers nachlegen: „Aber dich gibt’s nur einmal für mich.“ Das Signal ist gesetzt für Paare, die sich in den Armen liegen, die kurz ihre Liebe neu erleben und mit den Flippers einstimmen in den nächsten Kultsong: „Je t’aime heißt ich liebe dich.“

Egal, ob Männlein oder Weiblein, die Texte werden mitgesungen. Die Besucher haben die Hits längst verinnerlicht. Und beim Song „Frauen über 40“ ist die Schlagerwelt an diesem Abend längst in Ordnung. „Wir haben ein Leben lang auf unser Herz gehört“, lassen die Flippers ihr Publikum wissen. Und Elisabeth, wohl gut 60 aus Viersen, stellt kurz und knapp fest: „Ja, jenau so isset.“

Längst haben die Flippers die Eissporthalle in einen großen Feierraum voller Träume und Hoffnungen verwandelt. Kuscheltiere, Blumensträuße, Herzen in zahlreichen Varianten und Größen haben die Bühne zu einem kleinen „Dankeschön-Lager“ gemacht. Da wird vor der Bühne getanzt, geschunkelt, geklatscht, mitgesummt und gesungen.

Die Nachtigall darf noch einmal ihr Lied singen, da wirbelt der kleine Floh in den Herzen der Besucher und die Flippers locken auf „meine Insel.“

Als sich dann gegen 22.30 Uhr der Schluss des letzten Grefrather Flippers-Konzerts ankündigt und es musikalisch heißt „Für immer und ewig“, schauen sich Paare in die Augen, werden Erinnerungen wach an die eigene Jugend. Und dann tobt die Halle noch einmal, als es zum Abschied von Manfred, Bernd und Olaf musikalisch heißt: „Ihr bleibt für immer in unseren Herzen“.

Arm in Arm verließen die meisten Paare glücklich die Halle. Was bleibt, sind Erinnerungen und die CD-Sammlungen der Fans. Und das Bekenntnis der Flippers: „Die Zeit mit euch war schön“.

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