Gesamtschule weist 86 Kinder ab

Zum Schuljahr 2017/18 verlassen 360 Gründschüler ihre Einrichtung.

Gesamtschule weist 86 Kinder ab
Foto: Buschkamp

Nettetal. Die Gesamtschule Nettetal ist unverändert die Schulform, die sich die meisten Eltern für ihren Nachwuchs wünschen: Von den 360 Viertklässlern wurden 188 dort angemeldet, 86 mussten abgelehnt werden. Zu den 102 Nettetaler Schülern kommen noch sechs aus Nachbarkommunen. Am Werner-Jaeger-Gymnasium wurden 104 Kinder aufgenommen, an der Realschule 103 Kinder (jeweils aus Nettetal und Nachbarkommunen. „Die Zahl der Auspendler liegt bei rund 15 Prozent (57 Kinder) und entspricht den Vorjahren“, sagt der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder. Erfreulich sei, dass sich sowohl die Gesamt- als auch die Realschule gleichwertig um die Kinder mit Hauptschulempfehlung kümmern. „Diese Kinder fallen nicht durch’s Raster“, betonte Schönfelder.

Die Vorstellung dieser Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr sorgte im Schul- und Sportausschuss für eine engagierte, aber kontroverse Diskussion. Losgetreten wurde sie von Robin Meis, Vertreter der WiN-Fraktion und Gesamtschullehrer in Viersen. „Das kann man doch nicht erfreulich finden, dass 45 Prozent der angemeldeten Kinder keinen Platz an der Gesamtschule finden“, kritisierte Meis. Dabei werde der Elternwille nicht ernst genommen. Bürgermeister Christian Wagner (CDU) verteidigte den „Nettetaler Schulweg“, auf den sich alle Fraktionen außer der WiN-Fraktion verständigt hätten. Die Elternumfrage hätte gezeigt, dass Eltern nicht nur eine Gesamtschule und ein Gymnasium, sondern auch eine Realschule wollen. Zugleich sollte die Gesamtschule klein bleiben statt zum größeren System an zwei Standorten werden.

„Nicht alle Wünsche können erfüllt werden. Das mag für den Einzelnen schwierig sein“, räumte Wagner ein. Aber die Eltern hätten mit der Realschule eine gute Alternative. Armin Schönfelder erklärte gestern: „Die Befragung hat nicht ergeben, dass die Eltern eine große Gesamtschule mit zwei Standorten und die Aufgabe der Realschule wollten.“ Wunsch der Verwaltung als Schulträger sei es zudem gewesen, dass Gesamt- und Realschule mehr Kinder mit Hauptschul- oder eingeschränkter Realschulempfehlung aufnehmen. Von den 86 Viertklässlern, die die Gesamtschule abgelehnt hat, wurden 56 an der Realschule und 15 am Werner-Jaeger-Gymnasium aufgenommen. Sechs entschieden sich für auswärtige Schulen: zwei für die Liebfrauenschule in Mülhausen, vier für die Sekundarschule in Grefrath. Bei neun Kindern ist die Wahl noch nicht bekannt.

Auch Angelika Eller-Hoffmann, die Leiterin der Gesamtschule, sagte: „Wir bedauern diese hohe Zahl der Ablehnungen; das ist nicht erfreulich.“ Aber man führe Vorgespräche, erkundige sich im Einzelfall nach einer Schulalternative. Auch Kinder, die an der Gesamtschule abgelehnt würden, fänden weitere gute Schulen in Nettetal.

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