Familientragödie: Polizei legt sich auf Beziehungstat fest

Der 43-jährige Mönchengladbacher soll die Trennung von seiner Frau nicht verkraftet haben. Der Ablauf der Tat konnte von der Polizei rekonstruiert werden.

Niederkrüchten. Eine gestern durchgeführte Obduktion der drei bei einem Familiendrama in Niederkrüchten getöteten Menschen hat die bisherigen Ermittlungen der Mordkommission bestätigt: „Demnach handelt es sich um eine Beziehungstat, wobei die Motivation nach jetzigen Erkenntnissen darin liegen dürfte, dass der 43-Jährige die Trennung nicht verkraftete“, erklärte ein Polizeisprecher.

Der Mann — ein Sportschütze aus Mönchengladbach — hatte seine ehemalige Lebensgefährtin und deren Sohn mit einer Pistole erschossen und anschließend die Waffe gegen sich selbst gerichtet. „Diese Pistole ist die einzige am Tatort vorgefundene Waffe“, erklärte der Polizeisprecher.

Zwischenzeitlich hat die Mordkommission den Ablauf der Tat rekonstruiert. Nach der Trennung vor einigen Wochen war der 43-Jährige wieder bei einer ehemaligen Freundin eingezogen, hielt sich aber auch bei Freunden auf. „Am Sonntagmorgen verließ der Mann die Wohnung seiner Freundin in Mönchengladbach, angeblich um Brötchen zu holen.“

Alle Versuche seiner Freundin, ihn später telefonisch oder per Nachricht zu erreichen, seien gescheitert, berichtete der Polizeisprecher. Weil die Frau ein ungutes Gefühl hatte, rief sie bei einer Verwandten der Frau an, die ihrerseits die Polizei informierte. Als die Einsatzkräfte an der Wohnung der Frau ankamen, war es bereits zu spät. Welche Zeitspanne zwischen dem Anruf und der Ankunft am Tatort lag, teilte die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion nicht mit.

„Ermittlungen am Tatort und die Obduktionen ergaben, dass die 45-Jährige und ihr 17-jähriger Sohn durch mehrere Schüsse aus einer Pistole des 43-Jährigen getötet wurden und dieser anschließend die Waffe gegen sich selbst richtete.“

Manch einen in Niederkrüchten erinnert der Vorfall an das Blutbad im Nachbarort Schwalmtal vor sieben Jahren, als ein 71-Jähriger zwei Anwälte erschoss und einen Gutachter lebensgefährlich verletzte. Es ging um eine Zwangsversteigerung nach einem Scheidungskrieg.

Bei der Tatwaffe handelt es sich um eine auf den Namen des 43jährigen Sportschützen eingetragene Pistole des Herstellers Glock. Neben dieser Pistole verfügte der Mann über eine weitere Kurzwaffe und drei Gewehre, die er bei seinem Auszug mitnahm und die er berechtigt als Sportschütze in seinem Besitz hatte.

Die Waffen des 43-Jährigen wurden zwischenzeitlich sichergestellt.

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