Ex-Pfarrer will für die AfD in den Landtag

Der Lobbericher Axel J. Bähren steht nach eigenen Angaben auf Platz 20 der Landesliste.

Kreis Viersen. Im Vorfeld der Landtagswahl am 14. Mai 2017 stellt sich die rechtspopulistische Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) im Kreis Viersen personell auf. Per Post erhielt die WZ gestern die Mitteilung, dass auf der Landeswahlversammlung am 10. und 11. September — also vor zwei Wochen — ein Mitglied des Kreisverbandes für einen „aussichtsreichen Listenplatz“ nominiert worden ist. Dabei handele es sich um den Lobbericher Axel J. Bähren. Der 65-jährige Nettetaler ist nach Angaben der AfD evangelischer Pfarrer im Ruhestand.

Auf Nachfrage der WZ sagte Bähren, dass er auf Platz 20 der Landesliste stehe. Derzeit stünden auf dieser Landesliste 22 AfD-Politiker. Eine „große Mehrheit“ der 400 Delegierten hätte im westfälischen Werl für Bähren gestimmt, heißt es in der Pressemitteilung.

Bähren war nach eigenen Angaben über Jahrzehnte als Pfarrer im Kreis Kleve tätig. Davon sei er 25 Jahre lang Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Geldern-Pont gewesen, bevor er 2014 in Ruhestand gegangen sei. In der AfD sei er seit 2015. Seit Januar 2016 sei er zudem Beisitzer im Bezirksvorstand Düsseldorf.

Sein Landeslistenplatz ist nach Angaben von Bähren nicht gleichbedeutend damit, dass er auch als Direktkandidat in einem der beiden Wahlkreise des Kreises Viersen antreten wird. „Ich würde es gerne machen. Das muss aber der Parteitag des Kreisverbandes entscheiden“, so der 65-Jährige. Auf die Fragen, wann und wo dieser stattfinden wird, sagte Bähren nur „irgendwann Ende Oktober“.

Die Mitteilung zu der Personalie Bähren wurde vom Nettetaler Stadtverbandssprecher der AfD, Lothar Kronauer, verschickt. Der Brief kam gestern per Post an und ist mit dem 12. September datiert. Kronauer sitzt als fraktionsloses AfD-Mitglied im Nettetaler Stadtrat. Er ist deshalb fraktionslos, weil er sich mit den anderen beiden AfD-Männern Manfred Schmitz und Dirk Schlomski zerstritten hat.

Schlomski wiederum hat laut AfD-Homepage die Funktion des Kreisvorstands-Sprechers. Für Nachfragen zur Kreis-Personalie Bähren war Schlomski gestern telefonisch nicht zu erreichen.

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