Einbrecher entschuldigensich bei Opfern

Der Bande aus Serbien werden im Prozess 18 Taten vorgeworfen.

Kreis Viersen. Die Geschichten, die die Opfer der serbischen Einbrecherbande erzählen, gleichen sich: Die Täter kamen meist von hinten durch den Garten, hebelten die Terrassentür auf oder verschafften sich durch ein Fenster Zutritt. Wenn sie nicht gestört wurden, durchwühlten sie alle Räume, nahmen Schmuck, Geld, Elektronik mit, manchmal auch Modellautos oder Toilettenpapier. Kamen die Hausbewohner überraschend zurück oder ging die Alarmanlage los, flüchteten die Einbrecher. Der Wert der Beute war unterschiedlich — in einem Fall erreichte sie eine Höhe von mehr als 50 000 Euro.

Am dritten Tag des Prozesses gegen die sechs Angeklagten, denen schwerer Bandendiebstahl und Wohnungseinbruchdiebstahl in 18 Fällen vorgeworfen wird, sagten die Opfer aus. In Viersen beispielsweise scheiterten die Täter an einem 750-Kilo-Tresor. Der Dokumentensafe war nicht eingebaut, sondern stand auf dem Boden. Die Täter wollten ihn bewegen, indem sie den Boden mit Weichspüler in eine Rutschbahn verwandelten, wie der Hauseigentümer schilderte. Auch wenn sie den den Safe bewegen konnten: Öffnen oder aus dem Haus schaffen konnten sie ihn nicht. Stattdessen nahmen sie Wertgegenstände in Höhe von etwa 16 000 Euro mit — und hinterließen einen Schaden von etwa 10 000 Euro durch aufgebrochene Türen. „Wir haben jetzt komplett aufgerüstet“, erklärt der Zeuge auf die Frage des Richters, wie er mit dem Einbruch umgehe. Alles werde kameraüberwacht und es gebe nun eine Alarmanlage. Wie auch in anderen Fällen entschuldigten sich die Angeklagten: „Wir hätten nicht angegriffen“, sagt einer. „Es tut mir leid.“

Der Prozess wird fortgesetzt. Insgesamt sind bisher zehn Verhandlungstage geplant.

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