„Eier mit Speck“ bekommt neue Bühne

Die elfte Ausgabe des Musik-Festivals erhält neue Technik aus der Heimat Viersen.

„Eier mit Speck“ bekommt neue Bühne
Foto: Siemes

Viersen. Friede, Freude, Rührei. Diese drei Begriffe prägen das Festival „Eier mit Speck“ seit Jahren. Friede und Freude erfahren die Besucher, die sich alljährlich im Sommer zur großen Sause am Hohen Busch treffen, und Rührei gibt es aus großen Pfannen. Seit zehn Jahren funktioniert dieses Konzept, am Wochenende findet das Festival zum elften Mal statt. „Das hätte keiner von uns geglaubt, als wir losgelegt haben“, erinnert sich Jürgen Haigh.

Mit Christoph Tappesser, Christoph „Budda“ Jinkertz und Saori Haigh bildet er das Organisationsteam. Seit Tagen arbeiten die vier auf dem Festivalgelände, um alles vorzubereiten. Das müssen sie nicht allein: Beim Auf- und Abbau packen auch 30 ehrenamtliche Helfer mit an. Ist das Festival erst gestartet, sind gut 200 Leute freiwillig im Einsatz, um etwa Getränke auszuschenken, Künstler zu betreuen oder Müllsäcke auszugeben.

Hinzu kommen Profis: Erstmals sorgt in diesem Jahr das Team von „Ministry of Light“ für die Bühne und das Licht. Die neue Bühne sei ein bisschen höher als die alte, erklärt Jürgen Haigh. Vom Bühnenboden bis zur obersten Traverse sind es gut 6,50 Meter. Zwar werden teilweise noch klassische Scheinwerfer aufgehängt, doch für den größten Teil der Lichteffekte werden LEDs eingesetzt, wie Thomas Erben von „Ministry of Light“ erklärt. „Die unterschiedlichen Scheinwerfertypen machen viel mehr möglich“, sagt der Beleuchter aus Viersen. Insgesamt werden rund 100 Scheinwerfer aufgehängt.

Wenn es dunkel wird, tauchen „moving lights“ das Bühnengeschehen in buntes, tanzendes Licht. An den Wegen stehen Laternen, manche leuchten in Gelb, andere in Blau. Die gelben Lampen sind Natriumdampflampen, wie Jürgen Haigh erklärt — sie ziehen keine Insekten an. Farbige Lampen werden den Waldrand bunt machen, „dann wird das Gelände zum Wohnzimmer“, sagt der Mit-Organisator.

Wie zu Hause fühlen sich Besucher beim Festival sowieso. Sie kommen aus Viersen, dem Grenzland, den Niederlanden, aus Belgien, Österreich oder Norddeutschland. Viele, die einmal da waren, kommen wieder — ohne zu wissen, welche Bands in diesem Jahr wohl spielen werden. Traditionell ist das Festival ausverkauft, noch bevor das Line-Up ganz steht: „Eier mit Speck“-Besucher vertrauen dem Musikgeschmack des Organisationsteams. Das ist in diesem Jahr nicht anders: 4500 Tickets wurden verkauft, seit zwei Monaten sind keine Karten mehr erhältlich. 4500 Tickets reichen, sagen die Festival-Macher: „Man könnte bestimmt mehr Tickets verkaufen, wenn man eine Wiese dazu nehmen würde“, meint Jürgen Haigh. „Aber vielleicht ginge dann der familiäre Charakter des Festivals verloren.“

Im vergangenen Jahr machte das Wetter Künstlern und Besuchern am Samstag einen Strich durch die Rechnung. Sollte in diesem Jahr ein Sturm heraufziehen, gibt es ein Ampel-System: An den Campingplätzen werden Fahnen mit Smileys aufgehängt. Ein roter Smiley zeigt, dass Besucher Notunterkünfte aufsuchen sollten, ein gelber, dass sie Pavillons abbauen sollten. Mit grünem Smiley ist alles in Ordnung.

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