Ehrenamtliche Seelsorger gesucht

Die Einrichtung im Kreis sucht neue ehrenamtliche Kräfte.

Kreis Viersen. Emotionale Reaktionen auf belastende Ereignisse wie der Tod eines nahestehenden Menschen oder das Miterleben eines schweren Unfalles können vielfältig sein.

Angst, Hilflosigkeit, Handlungsunfähigkeit, Trauer und Wut, aber auch emotionale Schwankungen sind nicht selten die Folge.

Das erklärt Andreas Bodenbenner aus Viersen-Dülken, der zusammen mit dem Tönisvorster Martin Schumann im Kreis Viersen die Arbeit der Notfallseelsorge koordiniert.

Dabei handelt es sich um eine Einrichtung der evangelischen und katholischen Kirche. Sie arbeitet seit über einem Jahrzehnt eng mit dem Rettungsdienst, der Polizei, der Feuerwehr und anderen Beratungsstellen zusammen. Ihre Aufgabe ist es Menschen in den ersten Stunden nach einem schwerwiegenden Ereignis zu begleiten. Jetzt werden neue Ehrenamtliche gesucht.

„Notfallseelsorge können nicht nur Priester“, betont der katholische Regionaldekan Johannes Quadflieg aus Grefrath. Seit Jahren wird dieser Dienst verstärkt auch von ehrenamtlichen Kräften geleistet.

Doch immer wieder scheiden Menschen aus dem Ehrenamt aus, fühlen sich zum Beispiel zu alt dafür. Die Notfallseelsorge ist bestrebt „personell breit aufgestellt zu sein“, wie Schumann und Bodenbenner übereinstimmend sagen.

Die Neuen — das Mindestalter beträgt 25 Jahre — sollen gut auf die Aufgabe vorbereitet sein: Es gibt ein rund einjähriges Ausbildungsprogramm, das kostenfrei ist. Angeboten werden unter anderem Einsatzpraktika bei Rettungsdienst und Polizei und die Hospitation in der Notfallseelsorge.

Für den Dienst kann eine theologische, sozialpädagogische, psychologische oder medizinische Aus- oder Vorbildung hilfreich sein, sie ist jedoch kein zwingendes Kriterium.

Die Verantwortlichen legen allerdings Wert auf psychische und physische Stabilität. Auch die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Themen wie dem Sinn des Lebens, Schuld, Tod und Trauer muss vorhanden sein.

Zu den Ausbildungsinhalten gehören zum Beispiel Krisenintervention und Notfallmanagement sowie medizinische Themen. Nach dem Abschluss der Ausbildung und den Übergang in den Dienst gibt es eine Beauftragung durch das Bistum Aachen oder den evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen. Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich bei den Koordinatoren melden.

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