Dülken und Süchteln holen ihre Züge nach

Der Vaterstädtische Verein Dülken und der Festausschuss Süchtelner Karneval suchen noch nach einem Datum. Kommende Woche soll der Termin bekanntgegeben werden.

Dülken und Süchteln holen ihre Züge nach
Foto: Busch

Dülken/Süchteln. So einträchtig ziehen Dülkener und Süchtelner nicht immer an einem Strang. Aber wenn es darum geht, den Schaden von Sturmtief Ruzica zu begrenzen, schauen die Narren gemeinsam in den Kalender: Ein neuer Termin für die beiden ausgefallenen Rosenmontagszüge muss her. Darin sind sich die Veranstalter einig. Noch diese Woche wollen sich der Vaterstädtische Verein Dülken und der Festausschuss Süchtelner Karneval (FSK) zusammensetzen, um einen neuen Tag zu finden, an dem die Narren durch die Straßen ziehen.

„Wir werden einen gemeinsamen Termin für beide Umzüge finden“, sagt Erich Schmitz, Präsident des Vaterstädtischen Vereins Dülken. „Ich fände einen Samstag nicht schlecht, aber genauere Überlegungen haben wir noch nicht angestellt.“ Bei der Terminwahl seien viele Faktoren zu berücksichtigen, erklärt Schmitz: „Die Kapellen müssen Zeit haben und nicht schon für Schützenfeste gebucht sein. Die Stadt muss den Termin mit ihrem Veranstaltungskalender abstimmen und genehmigen. Ein Großteil des Wurfmaterials ist nur noch drei bis fünf Monate haltbar. All diese Aspekte werden wir in unsere Entscheidung einbeziehen.“

Die Süchtelner haben auch noch keinen Terminvorschlag in der Tasche, aber einen Wunsch: „Wir würden unseren Umzug gern nach der Fastenzeit nachholen. Ansonsten sind wir für allen Daten offen“, sagt Gregor Mackes, Zweiter Vorsitzender des Süchtelner Festausschusses. Ähnlich wie bei den Rosenmontagszügen wolle man zeitlich versetzt an einem Tag ziehen. Die Süchtelner starten den närrischen Lindwurm traditionell am Vormittag, die Dülkener in der Mittagszeit. „Das halten wir so, damit die Gruppen, die morgens bei uns mitgehen, sich später noch in Dülken aufstellen können“, erklärt Mackes.

Erich Schmitz, Präsident des Vaterstädtischen Vereins Dülken

Die Ersatztermine müssen — wie auch die Rosenmontagszüge — von der Stadt genehmigt werden. Auch Polizei und Feuerwehr müssen eingebunden werden. „Wir sind offen für alle Vorschläge. Vorgaben haben wir keine. Wir wollen auch die Veranstalter nicht unter Druck setzen“, sagt Frank Schliffke, Sprecher der Stadt Viersen.

Wahrscheinlich ist indes, dass der Ausfall und das Nachholen der Umzüge zusätzliche Kosten verursachen werden. „Das ist noch eine Rechnung mit vielen Fragezeichen. Normalerweise liegen die Kosten für den reinen Zug bei rund 16 000 Euro“, sagt Schmitz. Kosten für den Sanitätsdienst und die Anmietung der Toilettenwagen konnte man auch durch eine frühzeitige Absage am Montagmorgen nicht verhindern.Möglicherweise kann man mit einigem Kapellen wegen des Ausfalls verhandeln“, sagt Schmitz. Mackes hofft, dass man auch bei den Gema-Gebühren für die Musik noch für die Nachholtermin verhandeln kann. „Wenn wir auf allen Kosten sitzen bleiben, würde es ein großer fünfstelliger Betrag“, sagt Schmitz.

Sturmtief Ruzica hatte viele Narren betrübt, aber nicht dauerhaft die Laune vermiest. „Fast alle hatten Verständnis für die Absage und fanden: Sicherheit gehe nun mal vor. Viele haben drinnen weitergefeiert“, erzählt Mackes. In Dülken seien sogar einige Tränen geflossen, erzählt Schmitz. „Das Prinzenpaar und das Kinderpaar waren todunglücklich.“ Trotzdem feierten die Narren tapfer weiter. Für den Empfang in Dülken bastelten sich die Tollitäten einen Indoor-Karnevalswagen. „Die Welt ist morgens zusammengebrochen, aber wir sind nicht in Schutt und Asche liegen geblieben“, sagte Schmitz.

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