Drei Rehe nach Unfällen verendet
Wegen der Zeitumstellung kommt es vermehrt zu Wildunfällen.
Schwalmtal. Die Fahrt in den Urlaub begann gestern Morgen für eine Frau aus Waldniel mit einem Schock: Sie saß als Beifahrerin neben ihrem Mann, der den Wagen in Richtung A52 steuerte. Auf einem Feld kurz vor der Auffahrt in Hostert sah die Frau in etwa 30 Meter Entfernung einen Rehbock hocken. Sein Hinterteil war voller Blut, das konnte sie sehen. Die Waldnielerin informierte das Ordnungsamt der Gemeinde Schwalmtal, das wiederum den Jagdaufseher benachrichtigte. Der fand den Bock und konnte nichts weiter tun, als das Tier von seinem Leiden zu erlösen. Es wäre sonst qualvoll verendet.
Zwei weitere tote Rehe wurden dem Ordnungsamt gestern gemeldet, eines in Lüttelforst, das andere auf der Nordtangente in Waldniel. Auch diese Tiere wurden dem Augenschein nach Opfer von Verkehrsunfällen. In keinem Fall allerdings waren die Autofahrer vor Ort, deren Fahrzeuge mit den Tieren kollidierten. Dabei ist es wichtig, bei einem Wildunfall die Polizei zu rufen — auch im eigenen Interesse. „Die Kollegen kümmern sich darum, dass der Jagdpächter benachrichtigt wird. Wenn nötig, erlösen sie auch ein Tier“, erklärt Polizeisprecherin Antje Heymanns. Die Polizisten fertigen dann einen Unfallbericht, mit dem sich der Autofahrer an seine Versicherung wenden kann.
Die Zahl der Wildunfälle könnte in den nächsten Tagen steigen. Der Polizei im Kreis Viersen wurden im vergangenen Jahr 260 Wildunfälle angezeigt. Die Zahl der Unfälle geht in den Tagen und Wochen nach der Zeitumstellung im Frühjahr immer nach oben, erklärt Jagdaufseher Martin Schroers. Denn die Tiere können sich auf die Zeitumstellung nicht einstellen: Am Freitagmorgen war es noch fünf Uhr, als der Rehbock die L371 bei Hostert überquerte. Gestern überquerte der Rehbock in der gleichen Phase der Dämmerung die Landstraße — doch da war es sechs Uhr. Und damit waren deutlich mehr Autofahrer unterwegs. hah