„Disko-Taxi“ rollt noch lange nicht

Es hapert noch an der Technik, die Jugendlichen an Wochenenden einen Rabatt für nächtliche Taxifahrten ermöglicht.

Kreis Viersen. igentlich sollte es schon seit knapp zwei Wochen reibungslos funktionieren: Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 Jahre mit Wohnsitz im Kreis Viersen erhalten fünf Euro Rabatt, wenn sie an Wochenenden nachts im Taxi von der Disko nach Hause fahren. So hatte es der Kreistag einstimmig im März beschlossen, stellte dafür 100.000 Euro in den Haushalt ein. Anfang Juli, so der Beschluss, sollte das Projekt „Disko-Taxi“ starten.

Doch daraus wird — zunächst einmal — nichts. Das bestätigte ein Sprecher des Kreises. Zwar seien die Gespräche mit den Taxiunternehmen bereits abgeschlossen. Die Kreisverwaltung arbeite aber noch an der Technik.

Vorbild fürs Disko-Taxi war das Projekt „Nightmover 2.0“ im Kreis Kleve. Dort können Jugendliche seit knapp sieben Jahren über die Internetseite des Kreises ein entsprechendes Rabatt-Ticket anfordern und erhalten wenig später eine E-Mail, aus der sie das Ticket am heimischen Computer ausdrucken können. Allerdings wird die entsprechende Software nicht mehr gepflegt.

Markus Wöhrl, Kreissprecher

Der Kreis Kleve will künftig die subventionierten Taxifahrten mithilfe einer App fürs Smartphone ermöglichen. An deren Entwicklung will sich auch der Kreis Viersen beteiligen. Doch wann die App fertig sein wird, steht noch nicht fest. Kreissprecher Markus Wöhrl: „Der Aufgabenkatalog, was die App können muss, ist fertig. Aber wir haben noch kein festes Datum, ab wann die App eingesetzt werden kann.“ Parallel prüfe die Kreisverwaltung deshalb, ob nicht doch eine Möglichkeit besteht, die bereits in Kleve genutzte Software für den Kreis Viersen anzupassen — und ob die Kosten dafür im Verhältnis stehen. Zunächst habe der Hersteller eine Anpassung der Software abgelehnt, so Wöhrl.

Die rund 1000 Mitglieder starke Junge Union im Kreis Viersen hatte bereits vor mehr als zwei Jahren die Einführung eines solchen Tickets gefordert, dann auch die CDU-Kreistagsfraktion überzeugt. Zwei Dinge versprach sich der CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Peter Fischer von der App: weniger Verkehrsunfälle und eine Attraktivierung des ländlichen Raumes für Familien.

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