50 Kinder und Jugendliche bringen seit gestern in Kaldenkirchen den Segen für die Häuser.

Fynn, Mika und Lotta (v.l.) ließen auf ihrem Weg kein Haus aus.
KnappeFynn, Mika und Lotta (v.l.) ließen auf ihrem Weg kein Haus aus.
Kaldenkirchen. Alljährlich um diese Zeit ziehen sie von Haus zu Haus und segnen: die Sternsinger. In Kaldenkirchen sind sie seit gestern unterwegs. Die Jüngste von ihnen ist Lisa. Die Sechsjährige trägt stolz die Dose mit der Kreide und strahlt über das ganze Gesicht: „Meine Mama hat mich überrascht und heimlich angemeldet. Ich wollte schon immer Sternsinger werden“, sagt sie. Sorgen, für den Brauch zu wenig Nachwuchs zu finden, macht man sich in der Gemeinde nicht.
Nach dem Besuch der Sternsinger ziert der Schriftzug „C + M + B“, ergänzt um die jeweilige Jahreszahl, die Türen der Häuser. Er steht für das lateinische „Christus mansionem benedicat“, was so viel bedeutet wie „Christus schütze dieses Haus“. Zugleich sammeln die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar Geld für notleidende Kinder in aller Welt. Während in vielen Gemeinden in NRW heutzutage dringend Sternsinger gesucht werden, kann sich die St. Clemens Gemeinde in Kaldenkirchen nicht über zu wenig Zuspruch beklagen. „Wir haben 50 Kinder und Jugendliche, die in zwölf Gruppen plus Begleitung unterwegs sind“, erzählt Gemeindereferent Bernhard Müller. „Wir haben in diesem Jahr auch überlegt, wie wir wieder eine größere Gruppe zusammenkriegen und haben in den vergangene Wochen viel Werbung in den Gottesdiensten gemacht.“ Durch die große Anzahl von Messdienern, die neu dazu gekommen sind, und die Kommunionkinder sei das Ganze aber sozusagen zum Selbstläufer geworden. Die Teilnehmer sind zwischen sechs und fünfzehn Jahre alt, die Begleiter zwischen 16 und 22 Jahren.
Sorgen um Nachwuchs muss sich die Gemeinde nicht machen
Gestern Morgen trafen sie sich, um sich umzuziehen, Kronen und Sterne zu verteilen und in einem Gottesdienst die Sternsinger-Aktion offiziell zu beginnen. „Heute macht ihr euch auf den Weg, um die Botschaft des Sterns weiter zu tragen und das Symbol des Segen Christus’ an die Türen in Kaldenkirchen zu malen“, sagte Müller. Nach dem Segnen der Sternsinger durch Pastor Benedikt Schnitzler ging es los: Noch heute ziehen die Sternsinger von Tür zu Tür, um zu singen, Gedichte aufzusagen und den Segen an Haus- oder Wohnungstüren aufzubringen, falls die Bewohner dies wünschen. Daher zählen neben einer Spendenbüchse auch Kreide und Aufkleber mit dem Segenszeichen zu den Utensilien, die die Kinder mitnehmen.
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