Die Narren stellen Nettetal auf den Kopf

Fast 100 Wagen und Fußgruppen zogen gestern durch Schaag und Breyell.

Nettetal. Zwischen dem Hubertusplatz in Schaag und dem Lambertimarkt in Breyell — Start- und Zielpunkte des Nettetaler Tulpensonntagszuges — herrschte gestern nur gute Laune. Einige tausend Menschen säumten den Zugweg, der die beiden Stadtteile miteinander verbindet. Fröhlich und unbeschwert ging es auch auf dem Lambertimarkt zu, wo Uli Clancett und Jürgen Inkmann wie schon beim Rathaussturm am Donnerstag den Zug moderierten und mit Musik begleiteten. Robert Nagel vom ausrichtenden Karnevalskomitee Breyell und Schaag gab hier und da Schützenhilfe.

Als die große Schaar der Lobbericher Karnevalisten — Komitee und Fidele Heide — erschienen, zeigte Clancett sich erleichtert. Die Grenzkontrollen seien offensichtlich großzügig gewesen, noch gebe es keine Obergrenzen beim Überschreiten der Stadtteilgrenze. Die hatten aus Kaldenkirchen KG „Alles det met“ mit einer schier unglaublichen Anzahl an aktiven Krümelmonstern, Komitee- und Kinderprinzenwagen ebenso überschritten wie die Kolpingspielschar von dort, der Clancett eine tolle Sitzung attestierte. Die größte Gruppe stellte die älteste Gesellschaft, die zugleich das jüngste Kinderprinzenpaar mitgebracht hatte: „De molveren Dei“ unterhielt mit einer wunderschön choreografierten Achterbahnfahrt die Narren am Straßenrand. Das passt zum Orden, der in diesem Jahr die Aufschrift „Bei uns geht’s rund“ trägt.

Die Narren stellen Nettetal auf den Kopf
Foto: Busch

Der Freundeskreis Leutherheide und der Sportverein BSV Leutherheide waren in so großer Zahl unterwegs, dass Clancett mutmaßte, nun könne aber niemand mehr im Dorf zurückgeblieben sein. Karnevalisten und Freundeskreise waren auch aus Hinsbeck gekommen. Die Landjugend aus dem Bergdorf versuchte sich im Football. Überhaupt die Landjugend. Aus Grefrath, Leuth, Lobberich, Süchteln, Hinsbeck, Boisheim, Breyell-Schaag und sogar von jenseits der Kreisgrenze aus Wankum waren sie gekommen.

Besonders groß aber ist stets die Beteiligung im ausrichtenden Stadtteil. Die Wölese machten nicht nur im Sitzungskarneval Zirkus, die Unverwüstlichen glänzten mit venezianischen Kostümen, Union Nettetal, die Schaager Theken-Gruppe oder auch der Kirchenchor Schaag — alle hatten sich etwas einfallen lassen. Als die Piraten und hinter ihnen der Prinzenwagen auftauchten, riss der Himmel auf, die Sonne schien — in Hochstimmung lief der Tulpensonntagszug aus, in den Kneipen wurde weitergefeiert. Red

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