Die Geschichte der Kaldenkirchener Straßennamen

Historiker Leo Peters erklärte bei einer Führung, woher die Bezeichnungen stammen.

Die Geschichte der Kaldenkirchener Straßennamen
Foto: Knappe

Kaldenkirchen. Warum heißt der Jahrtausendplatz in Kaldenkirchen Jahrtausendplatz? Und woher kommen die verschiedenen Straßennamen? Diesen und vielen weiteren Fragen ist der Historiker Leo Peters aus Kaldenkirchen nachgegangen, der am Samstagabend mehr als 40 Interessierte bei einer Führung mit durch seine Heimatstadt nahm und ihnen viel Wissenswertes vermitteln konnte.

Peters erläuterte die Vielseitigkeit von Straßennamen: „Sie bewahren alte Vornamen, erinnern an frühere Ereignisse, nehmen Bezug auf Personen oder erinnern an geschichtliche Sachverhalte.“ Im Mittelalter sei es mit den Straßennamen noch anders gewesen. Sie setzten sich wie ein Puzzle aus den verschiedenen Erbschaften zusammen. Im Jahr 1880 kam es zu einer Strukturverbesserung und dadurch zu Neu- und Umbenennungen der Straßen.

Der Kirchplatz beispielsweise war früher der eigentliche Marktplatz mit Brunnen und Spritzenhaus. Zur Zeit des dritten Reiches wurde der Platz für kurze Zeit in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Der Name Jahrtausendplatz dagegen stammt aus einer ganz anderen Zeit. Zu Ehren von Heinrich I, der Niederlothringen erobert hatte, wurde eine kleine Siedlung errichtet.

Viele Straßennamen haben auch religiösen Ursprung, wie zum Beispiel die Clemensstraße, die nach dem Heiligen Clemens benannt wurde. Es gibt auch kuriose Namen: „Die Straße Zur Lärche hieß früher Altenhofer Leichenweg“, erklärte Peters. Die heutige Bahnhofstraße sei dagegen Kaldenkirchens Prachtstraße mit großen Villen gewesen. Der Zustand der Straßen sei aber schlecht gewesen, sie waren Orte für Müllentsorgung. „Eine geregelte Müllabfuhr gab es erst 1840“, erläuterte Peters.

Die Zuhörer konnten Kaldenkirchen im Spiegel seiner Straßennamen kennenlernen und auf historische Spurensuche gehen. „Der Rundgang hat viele neue Erkenntnisse gebracht. Obwohl man 25?Jahre lang schon in Kaldenkirchen wohnt, kannte man viele Verbindungen noch gar nicht“, sagten Tobias Schmitz und Anika Wolters. rdo

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