Doch bereits nach wenigen Sekunden ist eine Frau „live“ am anderen Ende der Leitung. Ottmann fragt beispielhaft nach der zuständigen Baugenehmigungsbehörde für die Gemeinde Grefrath und nach einem Ansprechpartner für ein Gesundheitszeugnis. Dass die Mitarbeiterin des Service-Centers nicht in der Region, sondern in Dortmund sitzt, fällt nicht auf. Rasch, freundlich und kompetent liefert sie die gewünschten Infos.

Entsprechend zufrieden ist der Landrat mit der gestrigen 115-Premiere, spricht von „präzisen Antworten auf alltägliche Fragen“. Auch bei einem Selbstversuch der WZ einige Zeit später läuft alles reibungslos.

Ab sofort ist die neue Service-Nummer aus der Region erreichbar. Bürgeranfragen, etwa zur Kfz-Zulassung oder zum Elterngeld, sollen möglichst ohne langes Warten beantwortet werden. Die Ansprechpartner in Dortmund, vier stehen für Anrufe aus dem Kreis Viersen zur Verfügung, können dabei auf ein spezielles Info-System zurückgreifen.

Dortmund hat die Behörden-Nummer schon vor einigen Jahren eingeführt. Die Kooperation zwischen Niederrhein-Kreis und Ruhrgebiets-Metropole ist nach Angaben der Kreisverwaltung „die wirtschaftlichste Lösung für den Kreis“. Geplant ist, die eigene Zentrale, die unter 02162/39-0 zu erreichen ist, irgendwann völlig aufzugeben.

Offen ist, wie sich die fünf Städte und vier Gemeinden im Kreis bezüglich 115 verhalten werden — beim Kreis hofft man auf eine Beteiligung der Kommunen am bundesweit laufenden Projekt unter Regie des Bundesinnenministeriums.