Zu wenig Platz für die Wirtschaft

Damit nicht langfristig Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren gehen, will der Kreis die Kommunen bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen unterstützen.

Kreis Mettmann. Im Kreis Mettmann sind Gewerbe- und Industrieflächen Mangelware. Deshalb werden die Kommunen in den kommenden Jahrzehnten verstärkt Reserveflächen freigeben müssen, damit sich Unternehmen neu ansiedeln oder bereits bestehende Firmen expandieren können. Das ist das zentrale Ergebnis eines Gutachtens, das am Montag im Kreishaus in Mettmann vorgestellt wurde.

Die Stadt- und Raumplaner vom Büro StadtRaumKonzept aus Dortmund haben im Auftrag des Kreises Mettmann die Flächen in der Region genauer unter die Lupe genommen und ermittelt, welchen Bedarf es in den Städten an Gewerbe- und Industrieflächen gibt.

Das Gutachten soll als Argumentationsgrundlage bei Verhandlungen zum Regionalplan mit der Bezirksregierung dienen. Er gibt den Kreisen und Städten im Bezirk den Rahmen vor, wie viel Fläche sie für Wohnen, Gewerbe und Freizeitnutzung ausweisen dürfen.

Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr liefen die Bürgermeister und Landrat Thomas Hendele Sturm, weil die Bezirksregierung den Kommunen im Regionalplan weniger Gewerbeflächen zugestehen wollte. Mettmann sollte beispielsweise auf 80 Hektar Gewerbefläche verzichten.

„Fest steht, dass Gewerbeflächen im Kreis Mettmann ein knappes Gut sind und auch bleiben werden“, sagte Sebastian Siebert von StadtRaumKonzept.

Die Zahlen machen das deutlich. Für die kommenden 20 Jahre prognostizieren die Gutachter einen Bedarf an Flächen in einer Größenordnung zwischen 307,7 und 442,9 Hektar. Demgegenüber steht ein zumindest marktfähiges Flächenangebot von 229,1 Hektar. Deshalb sei es nötig, dass Reserve- und Potenzialflächen neu in Anspruch genommen werden müssen, sagt der Gutachter.

Reserveflächen sind Gebiete, die bereits im Regionalplan ausgewiesen sind. Potenzialflächen wiederum sind noch nicht festgelegte Bereiche, die noch in den Regionalplan aufgenommen werden können. Davon gibt es im Kreis Mettmann laut Gutachten insgesamt 174,6 Hektar, von denen sich aber nur 33,9 Hektar tatsächlich für eine sofortige Nutzung eignen.

Der Wirtschaftsförderer des Kreises Mettmann, Dirk Haase, ist sicher, dass die Ergebnisse bei der Aufstellung des Regionalplans berücksichtigt werden. „Dafür haben wir positive Signale aus Düsseldorf. Nicht zuletzt auch, weil das Gutachten die Besonderheiten der einzelnen Städte analysiert hat.“

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