WüRGer sorgen sich um Zukunft

Die Musiker fordern von Stadt und Politik Klarheit über den Erhalt ihres Standortes

Wülfrath. „Schließt der Zeittunnel, geht es auch um unsere Zukunft. Da machen wir uns nichts vor“, sagt Matthias Freund von der Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft (WüRG). In einem offenen Brief an Bürgermeisterin Claudia Panke und den Rat nimmt die WüRG Stellung.

„Wir haben die Befürchtung, dass mit der Schließung des Zeittunnels mittelfristig auch die Schließung des WüRG-Hauses einhergehen wird“, schreibt Vorsitzender Christian Erbach. Die WüRG gehe „fest davon aus, dass mit der Überplanung des Zeittunnelareals der Wegfall des WüRG-Standortes nur eine Frage der Zeit ist“. Die Aufgabe des Zeittunnels, so die Prognose der WüRG, „wird weitreichende Folgen für die Kultur in der Stadt haben“. Die Rockmusiker-Gemeinschaft selbst sieht sich im Bestand gefährdet.

Das WüRG-Haus ist die „Operationsbasis“ des Vereins. Es ist nicht nur Treffpunkt, es ist auch Lager für das hochwertige technische Equipment „und vor allem auch Ersatz für die weggefallene Stadthalle und die Stadtschänke. Hier ist die Bühne“, so Freund. Mit Veranstaltungen im Club — immerhin 30 Konzerte im Jahr — erwirtschafte die Gemeinschaft das Geld, um Großveranstaltungen wir „WüRG im Park“ überhaupt durchführen zu können.

Matthias Freund betont, dass die rund 150 Mitglieder der WüRG das Clubhaus in den vergangenen Jahren „eigentlich zweimal kernsaniert“ haben. Rund 10 000 Euro seien allein in den vergangenen drei Jahren in die Sanierung des Hauses geflossen. In seinem Brief fordert Erbach von Rat und Verwaltung Klarheit, „über den Erhalt des WüRG-Standortes von Verwaltung und Politik, selbst bei einer Schließung des Zeittunnels“.

Die WüRG weist aber auch darauf hin, dass „unser Clubhaus zusammen mit dem Zeittunnel einen einmaligen Kultur- und Veranstaltungsort bildet“. Veranstaltungen wie Tunnelflimmern, Tunnelwummern, Lange Museumsnacht und andere seien nur dort möglich. „Gibt die Stadt den Zeittunnel auf, werden all diese Veranstaltungen sterben“, ist sich Freund sicher. Und die Stadtverwaltung selbst nutze das Clubhaus „gerne für Betriebsfeiern“, merkt Erbach an.

Angesichts der unklaren Situation wachsen bei den WüRGern die Zweifel: „Wir stellen uns die Frage, ob wir überhaupt noch Planungssicherheit haben und weiterhin Zeit und Geld in den Standort und in Kulturveranstaltungen investieren sollen.“

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