Wülfrath: Türen, Heizung – alles kaputt

Sanierung: Das Hallenbad soll neue Umkleiden bekommen. Kostenpunkt: 120000 Euro.

Wülfrath. Das Scharnier von Schrank Nummer 218 ist verbogen. Nummer 578 hat gar keine Tür mehr. Abgebrochene Kanten. Die Bänke zwischen den Schränken wackeln. Auf den ersten Blick wird jedem Besucher deutlich: Die Umkleidekabinen im Hallenbad haben nicht nur den angestaubten Charme der 70er Jahre, sie sind auch baulich dringend sanierungsbedürftig. 120000 Euro will die Stadt dafür in diesem Jahr investieren. Eine Notwendigkeit, die im Ausschuss für Freizeit, Kultur und Sport nicht jedem Politiker sofort klar war.

"Wir haben in den letzten Jahren doch schon komplett saniert. Warum muss das schon wider sein?", fragte beispielsweise Manfred Tweer (Grüne/WWG) kritisch nach. Dass bereits im Haushaltsplan für das vergangene Jahr 60000 Euro für die Sanierung des Umkleidetrakts eingesetzt waren, hatte er offenbar übersehen.

Schulverwaltungs- und Sportamtsleiter Dietmar Ruda hatte aber eine Vielzahl guter Argumente parat - und den Hinweis, dass die Umkleiden aus Kostengründen bei den großen Sanierungsmaßnahmen 2000/2001 und 2007 ausgenommen wurden. Ruda: "Jetzt muss es aber sein."

Und um eine Sanierung aus einem Guss zu gewährleisten, hat die Stadt sinnvollerweise das Geld aus der Sportpauschale des Landes angespart: 60000 Euro in 2008, 60000Euro in 2009 - macht 120000 Euro, "damit es nicht Flickwerk bleibt", so Dietmar Ruda.

Mehr als vier Millionen Euro hat die Sanierung und Attraktivierung des Hallenbades in den vergangenen acht Jahren gekostet. 2000 wurde mit der Umsetzung der "kleinen Lösung" begonnen: Es wurde zum Beispiel der Mutter/Kind-Bereich geschaffen, die Außenterrasse angelegt. Die Sauna konnte eröffnet werden. In 2007 erhielt die Wasserwelt ihre "Edelstahlwanne" und eine neue Wassertechnik. Und jetzt soll der Umkleidetrakt entkernt und vollkommen neu und zeitgemäß aufgebaut werden.

"Hier eine Tür ersetzen, da etwas verbessern - das bringt nichts", so Ruda. Nicht nur an dem Schranksystem aus dem Jahr 1970 ist die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen. Die Heizungen sind defekt. Ausflüsse sind dahin. Es gibt mehrere Rohrbrüche. Ruda: "Alles ist alt und marode." Um diesen Trakt daher den Ansprüchen gerecht herzurichten, wurde der Betrag angespart.

Wann mit den Arbeiten begonnen werden soll und wie lange diese dauern könnten, ist laut Ruda nicht absehbar. "Aber wir wollen in diesem Jahr damit anfangen", betont er. Und zumindest nach der Diskussion im Ausschuss sprach sich niemand mehr gegen dieses Anliegen aus.

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