Wülfrath: Sorge um Kindergarten-Standort

Die Stadt spricht sich weiterhin für den Erhalt der Tagesstätte in Rohdenhaus aus.

Wülfrath. "Wenn man morgens die Kinder in den Kindergarten bringt, sieht man den Betreuerinnen an, dass sie wieder kein Auge zugemacht haben", sagt Jörn Hagemeyer.

Er und die rund 30 Eltern zeigten sich ebenfalls besorgt um die Zukunft der Evangelischen Kindertagesstätte (Kita) Rohdenhaus. Am Donnerstag traf man sich dort zu einer Elternversammlung mit Vertretern der Kirchengemeinde und der Stadt.

Seit einiger Zeit hängt der Schließungsbeschluss des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde als Damoklesschwert über Leiterin Susanne Gartmann, ihren sechs Mitarbeiterinnen und natürlich den 38 Kindergartenkindern.

Seit 2006 trägt die Stadt die Betriebskosten. Nun greift die Verwaltung der Kita ein weiteres Mal unter die Arme.

"Der Standort in Rohdenhaus muss erhalten bleiben", spricht sich Hans-Werner van Hueth, Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales, für die Einrichtung aus.

"Auf ein solches Bekenntnis von der Kirche mussten wir bis heute warten", erläutert Ismail Kocfidan von der Elternvertretung. Außerdem kritisieren die Eltern mangelnde Transparenz und den fehlenden Einsatz des Trägers.

Dieser fällt am 9. Februar die Entscheidung über den Fortbestand des Kindergartens. "Ich bin zuversichtlich", sagt Pfarrer Ingolf Kriegsmann - den Anwesenden ist der Zweifel anzusehen.

Erleichterung kann van Hueth beim Thema U3 (Betreuung der Kinder unter drei Jahren) verschaffen. "Die Kosten für Anbauten würden 350000 Euro betragen, ein Umbau der vorhandenen Räumlichkeiten nur 50000", rechnet van Hueth vor.

So sollen eine neue Tür zur Verbindung zweier Räume geschlagen und eine Treppe installiert werden. "Die Pläne wurden vom Landschaftsverband abgesegnet, eine U3-Betreuung wäre zulässig."

Diese Zulassung käme dem Kindergarten sehr zugute, denn: "Wir haben für das kommende Jahr 16 Neuanmeldungen, zwölf davon aus dem U3-Bereich", sagt Gartmann. Dafür sind sie, ihr Team und nicht zuletzt die Eltern bereit, einen Teil der anfallenden Aufgaben selbst zu stemmen.

"Wir werden die Sache alle zusammen anpacken", sagt Ismail Kocfidan. Auch die Erneuerung der Außenanlagen hatten die Eltern allein organisiert und durchgeführt.

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