Wülfrath: Sie führen Gutes im Schilde

Seniorenrat und Freiwilligen Forum informieren auf dem Wochenmarkt.

Wülfrath. "Ohne Ehrenamtler geht’s nicht mehr", bringt es Gerd Bohnen vom Freiwilligen Forum Wülfrath auf den Punkt. Er hat sich vorgenommen, Lücken zu schließen. Lücken, die der Haushaltsplan der Stadt offen lässt für Leistungen, die verzichtbar, aber für das Gemeinwohl einer Stadt doch so wichtig sind.

Im Rahmen der deutschlandweiten Woche des Bürgerschaftlichen Engagements informierten das Freiwilligen Forum Wülfrath und der Seniorenrat der Stadt Wülfrath am Samstag auf dem Heumarkt.

Der gemeinsame Stand und das ausgelegte Infomaterial zogen viele Interessierte an. Hier konnten sie sich informieren und über Erfahrungen austauschen. Und der eine oder andere ging an diesem Tag mit einer neuen Aufgabe nach Hause.

Ob sich der Bürger beim Freiwilligen Forum mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit wie Vorlesepate oder Hausaufgabenbetreuer engagiert, oder sich beim Seniorenrat für ein liebenswertes rentnerfreundliches Wülfrath einsetzt - dass Wülfrather nicht gerne untätig bleiben, zeigte sich am Samstag.

Dorothee und Siegfried Kolnhofer sind vom Freiwilligen Forum ganz begeistert. Mit Infomaterial eingedeckt möchten sie zu Hause überlegen, welche ehrenamtliche Tätigkeit für sie in Frage kommt: "Als Rentner hat man viel Zeit. Und die muss man sinnvoll nutzen", finden sie.

60 Wülfrather engagieren sich momentan beim Freiwilligen Forum, das ein Bindeglied zwischen Organisationen, Wohlfahrtsverbänden und Vereinen darstellt. Menschen mit sozialem Bewusstsein werden hier in ehrenamtliche Tätigkeiten vermittelt. Vorsitzender Gerd Bohnen und sein Stellvertreter Rainer Rompf finden für jeden eine passende Aufgabe.

Sie selbst spielen jeden Dienstag in einer AG der Ogata Lindenschule mit den Kindern Fußball und stellen die Willkommens-Rucksäcke für die Neugeborenen zusammen. Andere betreuen demenzkranke Menschen oder unterstützen den sozialen Dienst im Altenheim.

"Einmal haben wir eine Frau mit fünf Hunden ans Altenheim vermittelt, die die alten Menschen besucht hat. Die Senioren waren ganz verrückt nach den Vierbeinern", erinnert sich Gerd Bohnen. Und Rainer Rompf ergänzt: "Ein Ehrenamt ist nicht nur eine Aufgabe. Man tut nicht nur etwas für andere, sondern nimmt auch für sich selbst etwas mit nach Hause."

Da kann auch die Vorsitzende des Seniorenrats, Gertrud Brüggemann, nur zustimmen: "Es macht einfach Spaß, für diese Stadt etwas zu tun und sie liebenswerter zu machen!" Mit der öffentlich wirksamen Aktion auf dem Heumarkt versucht sie noch mehr Senioren zu bewegen, sich im nächsten Jahr zur Wahl für den Seniorenrat aufstellen zu lassen.

"Wir brauchen Helfer, um all das, was wir vorhaben, auch möglich zu machen", appelliert Gertrud Brüggemann. In naher Zukunft möchte die Vorsitzende eine behindertengerechte Toilette am Heumarkt installieren lassen.

"Dem Seniorenrat haben wir es zu verdanken, dass in einigen Geschäften jetzt Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen", loben Rolf und Christel Desens, die am Infostand schauen, was es alles Neues gibt. Stolz präsentieren sie den Notfallausweis, der Aufschluss über Name, Wohnort und Medikamente gibt und vom Seniorenrat an alle älteren Menschen verteilt wird.

"Wir wissen, wo es hakt und wo man etwas verbessern könnte", so Gertrud Brüggemann. "In dieser Stadt soll sich jeder wohlfühlen können!" Da sind sich alle Ehrenamtler einig und packen tüchtig mit an. Glückliches Wülfrath!

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