Wülfrath: Schönheit auf vier Pfoten

70 Schäferhunde aus Deutschland, Holland, Belgien, England und Polen stellten sich in Wülfrath den Preisrichtern.

Wülfrath. Ein starkes Team im Ring: Der 20 Monate alte Veron vom Externstein und sein Führer Michael Bökamp drehen vor den Leistungsrichtern Hans-Peter Fetten und Karl-Heinz Gladbach ihre Runden. Zuerst im langsamen Lauf, später kommen Spurts. Dann wird Veron von allen Seiten betrachtet, muss Zähne und Zuge zeigen - die Leistungsrichter schauen ganz genau hin.

Und der Schäferhund zeigt sich von seiner besten Seite - schließlich soll er bei der Zucht- und Nachwuchsschau beim Verein für Deutsche Schäferhunde zu den Schönsten gehören.

Alle zwei Jahre richtet der Ortsverband Wülfrath die Zuchtschau aus. Nun war es wieder so weit. 70 Schäferhunde mit Züchter oder Halter aus Deutschland, Polen, England, Belgien und Holland folgten der Einladung in die Kalkstadt, um sich den kritischen Augen der Richter zu stellen.

In verschiedenen Klassen, unterteilt nach Gebrauchshundklasse - sprich für die Zucht genutzte Tiere -, Junghunde und Nachwuchs mussten die Schäferhunde mit ihren Herrchen in den Ring.

Der Besitzer des Schäferhundrüden Veron ist extra aus Preußisch Oldendorf angereist, um sich das Testurteil "sehr gut" abzuholen. "Der Rüde verfügt über eine korrekte Größe, einen schönen Ausdruck, hervorragende Winkelungen, tolle Proportionen und eine gute Pigmentierung": So begründet Leistungsrichter Hans-Peter Fetten das Urteil.

Mit stolzer Brust verlassen sowohl Veron als auch sein Hundeführer den Ring. Draußen wartet schon Züchter Wilhelm Nordsieck mit Leckerchen auf seinen Einser-Kandidaten. "Das Urteil ist eine tolle Bestätigung, dass wir gut gezüchtet haben", so Nordsieck. Auch Michael Bökamp freut sich über die Bewertung, schließlich ist Veron sein liebstes Hobby - zweimal pro Woche trainiert er mit dem Hund.

Bei der Beurteilung orientieren sich die Leistungsrichter nach einem bestimmten Rassestand, der vorschreibt, wie der Hund auszusehen hat. So muss ein Rüde ein Stockmaß von 65 Zentimetern erfüllen, eine Hündin darf dagegen nur 60 Zentimeter hoch sein. Noten von "vorzüglich", über die sechs Schulnoten bis hin zum "weniger versprechend" stehen für die Beurteilung zur Verfügung.

Auf dem Prüfstand stehen der Fütterungs- und Gesundheitszustand, Wesen und "Gangwerk" sowie das "Gebäude". "Das Gebäude ist der anatomische Aufbau des Tieres", sagt Ursula Lettau vom Schäferhundverein.

Für die meisten Besitzer sind die Schauen nur Hobby. Gertruda Snijders ist dafür extra mit drei Schäferhunden und ihrer gesamten Familie aus Heerlen in den Niederlanden angereist. "Wir fahren zu vielen Schauen in Holland, Deutschland und Belgien", sagt sie.

Darüber hinaus gibt die Bewertung Aufschluss darüber, in welche "Körklasse" ein Hund eingestuft wird. Das heißt, ob er für die Zucht geeignet ist oder nicht.

Die Körprüfung beurteilt ebenfalls Wesen und Anatomie des Tieres. Wenn Veron auch diese Prüfung bestehen würde, dürfte er bis zu 30 Mal im Jahr decken. Welpen kosten - je nach Abstammung - zwischen 600 und 900 Euro.

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