Wülfrath: Sanierung des Aprather Mühlenteichs abgeschlossen

Mit einem Kulturprogramm wurde der Mühlenteich groß gefeiert. Zur Feier des Tages gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm.

Wülfrath. "Mindestens 50 Jahre Ruhe", prognostiziert Klaus Adolphy von der Unteren Landschaftsbehörde. Das Wasser ist drin und läuft voraussichtlich auch nicht mehr raus. Die ehemaligen Teichbewohner sind größtenteils zurückgekehrt. Libellen kreisen, Wasserhühner und Entenfamilien ziehen ihre Kreise, Frösche quaken, Fledermäuse schwirren durch die Abendluft - für all sie ist das wichtige Biotop, ihre Heimat, wieder hergestellt.

Am Sonntag freuten sich Mensch und Tier über die abgeschlossene Sanierung des Aprather Mühlenteiches. Das bunte Fest und der Blick über den wunderschönen kleinen See mit seiner vielfältigen Fauna und Flora entschädigten für die Zeit des Wartens. Zahlreiche Besucher feierten das Ende der Baumaßnahme mit der Unteren Landschaftsbehörde und der Stadt, die das Fest organisiert hatten.

Nach einem extremen Hochwasserereignis 1998 wurde der Hauptdamm des Teiches durch Überströmen der Dammkrone beinahe zerstört. Der Kreis Mettmann, als Eigentümer des Aprather Mühlenteiches, entschloss sich zum Bau einer neuen Hochwasserentlastungsanlage in Form eines Schlauchwehrs.

Gleichzeitig sollte der Teich entschlammt werden. Landrat Thomas Hendele erinnerte beim Mühlenteichfest an die Überraschung im April, als der Teich plötzlich leer war. Ein alter "Holzstopfen", der sich gelöst hatte, wurde danach durch einen Betonverschluss ersetzt. Nun ist das Wasser hoffentlich endgültig wieder da und am tiefsten Punkt drei Meter tief.

Zur Feier des Tages gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm mit der Jazzband "Blond", einer Akrobatik-Aufführung durch Schüler der Freien Aktiven Schule Wülfrath, Beatles-Songs vom Chor Mixtour, Cheerleading und afrikanisches Trommeln des kommunalen Kinder- und Familienzentrums Ellenbeek.

Kinder konnten sich schminken lassen und kleine Teichbewohner basteln: "So eine ähnliche Libelle habe ich sogar schon am Teich gesehen", zeigte sich Lea (6) mit ihrem Kunstwerk zufrieden. Und auch Laura Hamann (7) ist hin und weg von "ihrem" neuen Teich: "Ich wohn’ direkt um die Ecke. Ich bin froh, dass ich jetzt wieder auf das blau-grüne Wasser schauen kann, anstatt auf braunen Schlamm."

Der Bitte des Landrats an die Bevölkerung hört auch Laura aufmerksam zu: Pfleglich mit dem Naturschutzgebiet rund um den Teich umgehen! "Die Enten dürfen nicht gefüttert werden. Das bringt den ganzen Teich zum Umkippen", sagte Bernhard May, Landschaftsbehörde.

Ein Appell geht auch an die Hundebesitzer: Die Tiere brauchen Ruhe, deshalb keine Hunde in den Teich lassen. "Im Herbst wird eine Hecke gepflanzt, damit der Teich und seine Bewohner besser geschützt sind." Dazu gehören Stockenten, Blesshühner, Blau-pfeil, Reiher, Eisvögel und drei Fledermausarten, die abends über der Wasseroberfläche auf Insektenjagd zu beobachten sind.

"Es ist hier nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern auch ein Naherholungsgebiet. Diese zwei Sachen gilt es zu vereinen", so May. Um den Besuchern die Dringlichkeit dessen bewusst zu machen, aber auch das Interesse für das Gebiet zu wecken, führt Klaus Adolphy, Projektbetreuung der Unteren Landschaftsbehörde um den Mühlenteich, während Denkmalbeauftragter Michael Kumpf Einblick in die alte Mühle gibt.

Die Fledermausexperten Rolf und Monika Niggemeyer sind mit Fledermäusen Tübi und Herr Neander vertreten, Falkner und Imker geben Aufschluss über ihre Arbeit. Im Hintergrund die wunderschöne Kulisse von Mühle und Teich.

Ulrike Eberle von der Stadtverwaltung Wülfrath fasst es zusammen: "Warum weit ausschwärmen, wenn wir solch eine Kulturlandschaft direkt vor der Haustüre haben?"

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