Wülfrath reinigt den Radweg immer noch nicht

In den Streit um die Reinigung des Panoramaradwegs schaltet sich jetzt die CDU ein.

Wülfrath/Mettmann. Laub wird zum Politikum. Nachdem die WZ Anfang Oktober darüber berichtet hat, dass der Panoramaradweg zwischen Essen und Haan im Bereich von Wülfrath das Schmuddelkind gibt, hat jetzt die CDU-Kreistagsfraktion das Thema aufgegriffen.

„Es kann nicht sein, dass die Nutzer des Radweges am Zustand des Weges erkennen, welche Stadtgrenze sie gerade überfahren“, lautet eine Aussage von CDU-Fraktionsvorsitzendem Klaus-Dieter Völker. Weiter kritisiert Völker, „dass sich die Kreisverwaltung bislang nicht darum gekümmert hat, eine ordnungsgemäße Pflegevereinbarung auf den Weg zu bringen und somit der Stadt Wülfrath die Gelegenheit einräumt, sich der Verantwortung für den Panoramaradweg zu entziehen.“

Das so gescholtene Wülfrath besetzt den Standpunkt, gerne reinigen zu wollen, dafür aber weder Personal noch Geld zu haben. Bürgermeisterin Claudia Panke spricht gar von moralischer Verpflichtung, die sie empfinde, den Weg zu reinigen — solch emotionale Momente weichen dann allerdings schnell der wirtschaftlichen Sichtweise und damit dem Nichtstun.

Das ärgert nicht nur die CDU, sondern auch den Kreis Mettmann. „Wir kümmern uns schon lange darum, mit Wülfrath eine Regelung zu finden“, sagt Daniela Hitzemann, Sprecherin der Kreisverwaltung, deren Position Hitzemann so formuliert: „Wir sind zwar Grundstückseigentümer, haben den Weg aber auch für Wülfrath gebaut.“

Was heißen soll, dass die kleinste Stadt im Kreisgebiet nicht die Vorteile des Radwegs wie ein Plus an Touristen und Kunden abgreifen soll, sich beim Pflichtprogramm des Kehrens jedoch in Starre übt. Damit nicht Radfahrer die Leidtragenden sind und auf der Mischung aus Laub und Nässe die Haftung verlieren, „werden wir uns jetzt selbst um die Reinigung kümmern“, sagt Hitzemann.

Dem Vorschlag von CDU-Mann Völker, die Pflege des gesamten Radwegs einer Gebietskörperschaft zu übertragen und von den Städten dafür eine Gebühr zu erheben, bewertet Hitzemann als eine Möglichkeit, das Problem zu lösen.

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