Wülfrath: Polizei nimmt Sprayer fest

Kriminalität: Zwei Jugendliche sollen rechte Parolen und Symbolen auf zwei Geschäfte gesprüht haben. Die 17 und 18 Jahre alten Wülfrather stehen unter Verdacht, die Moschee mit einem Hakenkreuz beschmiert zu haben.

Wülfrath. Wieder ein rechtsradikaler Anschlag auf die Fatih-Moschee an der Lindenstraße: In der Nacht zu Sonntag wurde das Haus mit Runen und Hakenkreuz besprüht. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter bereits ermittelt sind. Kurz nach Mitternacht wurden zwei Wülfrather, 17 und 18 Jahre alt festgenommen. Sie waren zuvor beobachtet worden, wie sie rechtsradikale Parolen ("Arbeit macht frei") und Symbole an einen türkischen Kiosk und ein Sportgeschäft am Eichenweg aufgesprüht hatten.

Erst nach mehreren WZ-Anfragen veröffentlichte die Kreispolizeibehörde Informationen bezüglich der Vorgänge in der Sonntagnacht und bestätigte die vorläufigen Festnahmen. Polizei und Staatsschutz haben es der Aufmerksamkeit eines Zeugen zu verdanken, dass in diesem Fall der Sachbeschädigung und der Volksverhetzung mutmaßliche Täter dingfest gemacht werden konnten.

Der Zeuge hatte in der Nacht die verdächtigen Geräusche einer geschüttelten Farbdose gehört. Und er beobachtete anschließend die Männer, wie sie den Kiosk besprühten.Über Notruf alarmierte er die Polizei. Die traf kurz darauf ein. Die Flucht der Straftäter in Richtung Föhrenweg scheiterte. Das Duo wurde gefesselt zur Polizeistation Mettmann gebracht, wo sie dem Staatsschutz übergeben wurden.

Der 17 -Jährige ist bei der Polizei kein Unbekannter. In Sachen Rechtsextremismus war er aber bisher nicht aufgefallen. Bei ihm fand die Polizei eine Farbspraydose sowie mehrere Flaschen hochprozentigen Alkohol. Bei dem bisher polizeilich nicht in Erscheinung getretenen 18-Jährigen stellten die Beamten einen Teleskopschlagstock sicher.

Beide jungen Männer standen unter Alkoholeinfluss. Im Zuge erster Ermittlungen steht für die Polizei fest, dass das Duo die Häuser am Eichenweg beschmiert haben. Außerdem stehen sie unter dringendem Tatverdacht, die Moschee mit nationalsozialistischen Symbolen besprüht zu haben. Beide Beschuldigten äußerten sich in den Vernehmungen nicht zur Sache. Die Wülfrather wurden inzwischen ihren Eltern übergeben.

In einer Presseerklärung verurteilt DLW-Sprecher Frank Homberg die Vorkommnisse. Er mahnt, dass "wir Ausländerfeindlichkeit in keine Form zulassen dürfen". Der Taten der vergangenen Wochen würde aber zeigen, dass "Wülfrath keine Insel der Glückseligen ist". Die gute Gesprächskultur in der überschaubaren Stadt Wülfrath biete aber die Chance, "sich aktiv gegen Fremdenhass und für eine Einbeziehung aller Kulturen und Religionen einzusetzen" .

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