Wülfrath: Moschee - Hinweise zu Tätern fehlen

Staatsschutz tappt zwei Wochen nach dem Fall noch im Dunkeln.

Wülfrath. Auch zwei Wochen nachdem die Fatih Moschee des islamischen Vereins an der Lindenstraße mit nationalsozialistischen Symbolen und ausländerfeindlichen Sprüchen beschmiert wurde, hat der Staatsschutz in Düsseldorf keine Spur von den Tätern. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagt Kriminalhauptkommissar Holger Gryczan.

In der Nacht zum 19. April hatten unbekannte Täter an drei Seiten des Gebäudes sowie am Minarett großflächig SS-Zeichen, Hakenkreuze und Sprüche ("Ausländer raus") angebracht. Ein gesondertes Ermittlungsverfahren betrifft die Fußgängerbrücke Zur Loev, wo kürzlich ebenfalls ein Hakenkreuz auf den Boden gemalt worden war. "Wir gehen zudem Hinweisen nach, dass in Wülfrath Flugblätter mit rechtem Gedankengut verteilt wurden", berichtet Gryczan.

Noch gebe es aber keine Anhaltspunkte dafür, dass die Fälle zusammenhängen und ihnen eine organisierte Struktur zugrundeliegt. "Wir bitten noch immer um Hinweise jeder Art", appelliert Gryczan an die Bürger.

Unterdessen versucht der Vorstand des Islamischen Vereins Wülfrath alles zu unternehmen, damit die Schmierereien endgültig beseitigt werden. Denn der erste Anstrich hat nicht wirklich die Hakenkreuze und SS-Zeichen abgedeckt. Für einen weiteren Anstrich und aufwendige Malerarbeiten fehlt dem Verein schlicht und einfach das Geld.

Zudem will die Versicherung die Kosten des Schadens nicht übernehmen. "Vandalismus sei im Versicherungsschutz nicht enthalten, teilte man uns mit", erzählt der Vorsitzende des Islamischen Vereins, Hayrettin Kahramann. Er und die anderen Besucher der Moschee sind nun auf der Suche nach einem Anstreicher, der die Arbeiten möglichst ehrenamtlich erledigt. "Farbe wurde uns bereits gespendet. Darüber sind wir sehr dankbar", sagt Kahramann.

Dankbar ist er auch für die Unterstützung der Wülfrather. "Alle sind sehr bemüht, uns, so gut wie es geht, zu helfen. So viel Solidarität ist toll." So seien Schüler der Lindenschule zum Friedensgebet in der Moschee gewesen, das Gymnasium will der Gemeinde einen Gedenktag widmen und viele Vereine hätten schon Spenden gesammelt.

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