Wülfrath: Mit Milch, Wein und Saft setzen die Müllers auf Expansion

Die Getränkeverpackungsexperten von Smurfit Kappa trotzen in Wülfrath der Krise.

Wülfrath. Vermutlich hat sie jeder schon mal irgendwie in der Hand gehabt, die handlichen Getränkeverpackungen mit dem praktischen Zapfhahn. Man greift dazu, weil es leicht und bequem ist. Und weil man sich das umständliche Tragen vieler Flaschen spart. Außerdem passen mindestens drei Liter Saft oder Wein in das Gebinde, das bei der Wülfrather Firma Smurfit Kappa Liquiwell kurz und knapp "Bag-in-Box" heißt.

Vor fünf Monaten zog das Unternehmen von Mettmann in die Wilhelmstraße. Produziert werden die vertriebenen Getränkeverpackungen in Frankreich, aber die deutsche Kundschaft wird von Wülfrath aus beliefert.

"Zu unseren Kunden gehören unter anderem alle namhaften Milchkonzerne und international bekannte Anbieter der Lebensmittelindustrie", so Hans Gerhard Müller. Gemeinsam mit seinem Sohn hat sich der Seniorchef des Unternehmens mit einem Jahresumsatz von 7,5 Millionen Euro für den neuen Standort in der Wilhelmstraße entschieden, weil der Platz in Mettmann knapp wurde.

Büro und Lagerräume waren dort getrennt untergebracht, was auf Dauer keine optimale Lösung zu sein schien. Auch in den Nachbarstädten hatten sich die Unternehmer umgeschaut, fündig wurden sie dort allerdings nicht. "Wir brauchten mehr Platz. Nach fünf Monaten am neuen Standort haben wir dort jetzt noch zusätzliche Lagerräume angemietet", spricht Juniorchef Thomas Müller über das stetige Wachstum des Unternehmens.

Von Wirtschaftskrise kann bei Smurfit Kappa Liquiwell jedenfalls keine Rede sein. Im Gegenteil: Für das kommende Geschäftsjahr wird eine Umsatzsteigerung von 1,5 Millionen Euro angepeilt. Bei etwa 30 Prozent liegt das jährliche Wachstum, was vor allem eines zeigt: Umweltfreundliche und praktische Verpackungen liegen beim Verbraucher im Trend.

Insgesamt sieben Mitarbeiter sind derzeit in der Wilhelmstraße beschäftigt. Mehr als 17 Millionen Getränkeverpackungen verlassen jährlich das Lager.

Von der Stadt Wülfrath hätten sich die Firmeninhaber allerdings gewünscht, als Gewerbesteuerzahler auch mal wahrgenommen zu werden. "Es gab keinen Ansprechpartner, als wir uns nach leerstehenden Gewerbehallen erkundigt haben", erinnert sich Hans Gerhard Müller. Bislang sei dort im Rathaus auch noch niemand auf den Gedanken gekommen, mal im neuen Unternehmen in der Wilhelmstraße vorbeizuschauen.

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