Wülfrath: Historischer Mühlstein im Schutt des Bunkers entdeckt

Denkmalpfleger Kumpf rechnet ihn der Krapps Mühle zu.

Wülfrath. Dieser Steinklotz ist ein Schatz! Bei den Abbrucharbeiten am Bunker Goethestraße wurde in dieser Woche ein Mühlstein entdeckt, der vermutlich der ehemaligen Mühle am Krapps Teich zugeordnet werden kann. Das bestätigte der städtische Denkmalpfleger Michael Kumpf der WZ.

Das die Anwohner zunehmend nervende Tock-Tock der Abrissgerätschaften hat ein Ende. Große Bagger hauen ihre Pranken in den Schutt, wo sich die meterdicken Bunkerwände monatelang den stählernden Hämmern widersetzt hatten. Das Grundstück wird freigeräumt, und nicht nur Bunkerreste kommen zu Tage. Der Zwischenraum zwischen Bunker und Steilwand in Richtung Am Höfchen war der Geheimnisträger. "Dieser wurde mit Bauschutt verfüllt, wie uns Zeitzeugen berichtet haben", sagt Kumpf. Das sei in den 1950er- und 60er-Jahren geschehen. Dort wo heute die Schwimmhalle steht, befand sich früher eine Schule. Und am Standort des Hauses August von der Twer war früher eine Mühle. "Das Bunkergrundstück selbst war früher ein Steinbruch", merkt der oberste Denkmalschützer der Stadt an.

An diesem Montag wurde bei den Abräumarbeiten der mächtige, runde Stein entdeckt. Per Bagger wurde er an die Seite gelegt und sichergestellt. Kumpf ist sicher, dass er zur ehemaligen Mühle gehört. "Er ist sehr massiv, wiegt bestimmt 1,5 bis 1,8 Tonnen", sagt Kumpf. Die Löcher und Spuren würden darauf hinweisen, dass es sich um einen beweglichen Läuferstein gehandelt habe.

Im Moment wird der steinerne Zeitzeuge auf dem Baubetriebshof aufbewahrt. Kumpf kann sich vorstellen, dass der Mühlstein öffentlich präsentiert werden sollte. "Vielleicht im Grünzug am Angergarten." Das wäre wie eine Rückkehr an die alte Arbeitsstätte...

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