Wülfrath: Großartig und geheimnisvoll

Die Kalkstädter und ihre Freunde begeistern mit ihrem Konzert in der restlos ausverkauften Stadthalle.

Wülfrath. "Das sind Träume, die man hat", gesteht Wolfgang Köster. Und die sich mit viel Engagement, Herzblut und Können realisieren lassen, weiß der Vorsitzende der Kalkstädter nun. Zum zweiten Mal füllten sie mit dem Konzert "Kalkstädter and Friends in Concert" am Samstagabend die Stadthalle.

Die Karten restlos ausverkauft, kein Platz mehr frei, die Herzen der Musiker pochten. Mehr Bestätigung kann ein Verein nicht bekommen. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, auf der Bühne zu stehen und zu wissen, die alle sind nur da, um uns zu hören", freute sich Oliver Dahm (19). Bei den Kalkstädtern hat er vor vier Jahren angefangen, Querflöte zu erlernen. Dort weckte man sein Interesse für die Musik. Nach dem Abitur möchte Oliver sogar Musik studieren.

Als sich die Kalkstädter 2005 vom Spielmannszug zum modernen Querflötenorchester wandelten und eine eigene Musikschule dem Verein anschlossen, wollten sie genau das erreichen: Jungen Leuten die Leidenschaft zur Musik nahe bringen - und so für genügend Nachwuchs sorgen. Inzwischen nehmen 15 Musikschüler bei ihnen im Unterricht teil, Wartelisten kündigen schon die nächsten an. Zehn Schlagzeuger, 15 Flötisten, drei Malletspieler: Genug, um die Bühne der Stadthalle zu füllen - und die Ränge im Publikum.

Mit dem Projektorchester NRW, ein Auswahlensemble von 100 Musikern, von denen allein 13 "Kalkstädter" sind, mit Christian Ziegler, dem Wülfrather Jungpianisten und Bundespreisträger von "Jugend musiziert", entführten die Kalkstädter ihr Publikum in Klangwelten von irischen bis zu asiatischen Rhythmen: "You raise me up" von Westlife, "Thank you for the music" von Abba, "Fluch der Karibik" aus dem Disney-Film oder "Xian" begeisterten das Publikum. Das moderne Repertoire traf den Zeitgeist und den Geschmack des Publikums. Standing Ovations, anfeuerndes Klatschen und Zugabe-Rufe bestätigten das Können der erfrischend jungen und motivierten Musiker.

"Xian ist die Hauptstadt einer chinesischen Provinz. Stellen Sie sich vor, Sie beobachten das bunte Treiben aus der Vogelperspektive. Der große Fluss, auf dem die Händler am frühen Morgen mit ihren kleinen chinesischen Booten fahren", führte Michael Liell, der zusammen mit Ute Köhler das Programm moderierte, in das nächste Lied ein. Die Querflöten harmonierten, Xylophon und Gong vermittelten chinesisches Flair, Melancholie und Heiterkeit wechselten sich ab. Die Licht- und Tontechnik von Frithjof Kuhlmann setzte Musiker und Bühne in Szene, tauchte sie in geheimnisvolles grünes Licht. Die Musik berührte, die Show riss mit: Feuerfontänen sprühen, Konfetti regneten auf die Musiker.

Bei "Fluch der Karibik" speite eine Kanone Funkenregen - die Kalkstädter zogen alle Register für eine heiße Show und qualitativ hochwertige Musik.

"Man wundert sich, was Wülfrath kulturell zu bieten hat. Der heutige Abend überstrahlt alles Negative. Die Kalkstädter haben eine beachtliche Leistung erbracht", lobt Zuhörer Paul Brenger.

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