Wülfrath: Bereit für acht Monate Asien

Justus Winkelmann und Jan Sonnenschein starten am Donnerstag ihren Trip in den fernen Osten.

Wülfrath. "Beim Essen muss man rülpsen und in Näpfe spucken. Man isst von anderer Leute Teller, und die Stäbchen darf man bloß nicht in den Reis stecken - das machen nur die Toten", wissen Justus Winkelmann und Jan Sonnenschein. Andere Länder, andere Sitten - auch wenn sich die beiden Abiturienten an das ein oder andere wahrscheinlich erst einmal gewöhnen müssen. Am Donnerstag beginnt für Justus aus Wülfrath und Jan eine Reise in eine fremde Welt: Asien wartet.

Für acht Monate packen sie ihren 20 Kilogramm schweren Backpacking-Rucksack und ziehen unter anderem quer durch Thailand, Vietnam und China - das haben sie sich vorgenommen. Viele tausend Kilometer mit Bus, Bahn, Flugzeug oder auch zu Fuß werden sie demnach zurücklegen - immer auf den Spuren einer anderen Kultur, auf der Jagd nach neuen Eindrücken, spannenden Erlebnissen und Begegnungen.

Mehr als sechs verschiedene Länder wollen Jan und Justus besuchen. Und jedes Land wird anders sein und mit neuen Überraschungen und Erfahrungen auf sie warten. Die Wochen vor ihrem großen Tag verbrachten die Jungen mit Planen. Routen wurden herausgesucht, Hostels gebucht und Visen beantragt.

Doch ganz so festlegen wollten sich die Jugendlichen nicht: "Wir haben zwar schon viel von zu Hause aus erledigt. Aber vor allem möchten wir uns selbst die Freiheit gönnen, jederzeit einen Ort ausführlicher zu erkunden, ohne einen festen Reiseplan deswegen umbauen zu müssen. Wir haben nur das Nötige hier erledigt." So zum Beispiel das Impfen: Tollwut oder japanische Enzephalitis - schon allein das kostete pro Kopf 550 Euro.

"Sieben- bis neuntausend Euro insgesamt - damit müssen wir rechnen." Da heißt es nicht nur reisen, sondern auch etwas dazuverdienen: Neben ihrem dreimonatigen Praktikum bei den Bayerwerken in Tokio werden sie auch den ein oder anderen Nebenjob brauchen. "In Thailand stehen die Möglichkeiten gut, als Deutschlehrer in Schulen zu arbeiten, da dort Mangel an deutschsprachigen Lehrern herrscht", hoffen Justus und Jan auf schnelles und angenehmes Geld. Dass solche Erfahrungen gut im Lebenslauf aussehen, wissen die beiden. "Wir wollen auch versuchen, Chinesisch zu lernen."

Zur Verständigung gehört jedoch auch das Wissen über die Kultur. "Bloß nicht über Politik reden", weiß Justus, "das könnte in China leicht Ärger geben." Besonders für Jan, den es nach seinem Wirtschaftsstudium für mehrere Jahre nach Asien zieht, um dort Karriere zu machen, könnte solches Wissen von großem Vorteil sein.

Auch Justus, der nach der Reise Mathematik studieren wird, freut sich besonders auf die vielen verschiedenen Facetten Asiens, die riesigen Großstädte wie Seoul, Peking und Hongkong und die Skyline von Shanghai, die ihm, da ist er sich sicher, den Atem rauben wird. Bei solchen Aussichten fällt es den beiden leichter "Zàijiàn - auf Wiedersehen" zu sagen.

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