Wülfrath: Bauernliebe reif für die Bühne

Auf dem Landjugend-Winterfest stimmt der Mix aus Sketchen, Musik und Tanz.

Wülfrath. Das Zusammenleben von Mann und Frau ist eine komplizierte Angelegenheit. Was dabei alles passieren kann, zog sich jetzt wie ein roter Faden durch das Winterfest-Programm der Wülfrather Landjugend.

Mit einer bunten Mischung aus Sketchen, Tanz- und Musikeinlagen nahm der bäuerliche Nachwuchs das zweitälteste Thema der Welt im ausverkauften Paul-Ludowigs-Haus - unter den Gästen auch Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff und CDU-Bürgermeisterkandidat Thomas Görtz - auf die Schippe.

Den Rahmen bildete ein halbes Dutzend Musicalsequenzen, die an "Mamma mia" erinnerten - wobei die Liebesgeschichte passenderweise nicht in einer griechischen Taverne, sondern auf einem Bauernhof spielte.

Beziehungsalltag auch in den Sketchen: Frau Selig alias Tanja Pankonin war zur Eheberatung bei "Doktor" Jens Frisch ohne ihren Mann erschienen - "Ich weiß sowieso genau, was der sagen würde" - und schlüpfte ständig den Stuhl wechselnd in die Rolle des Gatten, bis dem Eheberater schwindelig war.

Nichts zu melden hatte auch Alexander Lutz bei der Hausärztin - das Reden übernahm "Ehegattin" Michaela Schmitz. "Frau Doktor" Nadine Tuchlinski konnte die Beschwerden des Patienten heilen - sie verschrieb ihm kurzerhand eine neue Frau.

Stimmen im Haus beunruhigten nächtens das Seniorenehepaar - köstlich im Nachtgewand mit Häubchen und Bettmütze: Tanja Pankonin und Jochen Frickenhaus. Weil der Göttergatte nicht aus dem Bett kam, ergriff sie nach heftigem Wortgefecht die Initiative - und schaltete das vergessene Radio im Wohnzimmer aus: Die Lachmuskeln des Publikums wurden reichlich beansprucht.

Etwas fürs Auge, vor allem der Damen, war das Männerballett, das indessen auch sportlich Respekt verdiente: Das Sextett brachte seine Einlage nicht nur optisch ansprechend, sondern trotz Taucherflossen an den Füßen unfallfrei aufs Parkett. Musikalisch beweisen mussten sich vier junge Herren beim Publikumsspiel.

Angelehnt an die TV-Sendung "Singing Bee" galt es, diverse Musiktitel aus den Genres Party-, Liebes- und Bauernlied zu Ende zu singen. Felix Bredtmann aus Neviges kannte sich am besten aus, holte den Sieg und damit den Gutschein für ein Essen in einem Wülfrather Restaurant.

Standesgemäß verkündete schließlich ein Defiliermarsch die Ankunft eines altgedienten Soldaten: Als "Bernie von der Bundeswehr" ist Landjugendrentner Bernd Schulte-Bocholt fester Bestandteil des Winterfestes.

Zur Marine hatte es den alten Haudegen dieses Mal verschlagen, obwohl er doch Nichtschwimmer ist: "Die verteidigen im Ernstfall ihre Schiffe viel länger", erklärte der mit Gummiboot und Quietscheentchen ausgestattete Leichtmatrose, der natürlich ebenfalls über Probleme mit der Liebsten klagte: "Ich will ja nicht sagen, dass sie alles unter den Teppich kehrt. Aber der Weg zum Fernseher wird immer steiler!"

Den Abschlussbildete - auch das ist Tradition - ein ausgiebiges Eieressen, in diesem Jahr auf dem Niermann-Hof.

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